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Europa. Abschn. 11. 
Osten steiser als im Westen, weil der Hauptrücken der adri¬ 
atischen Küste ;neist näher liegt, als der entgegengesetzten- 
Deshalb bilden auch die Flüsse der Ostseite, mit alleiniger 
Ausnahme der Pescara, sämmtlich kurze Querthäler, die 
der Westseite dagegen durchströmen fast sämmtlich zuerst Län» 
genthäler, bevor sie die parallelen Nebenketten in Querthä- 
lern durchbrechen. 
bb) Der Vesuv gehört nicht zu den Apenninen. Er 
ist ein, aus der campanischen Ebene kegelförmig emporstei¬ 
gender, 3600' hoher Vulkan, dessen Gestalt und dessen Höhe 
fortwährend von ihm selbst verändert werden. Eben so ein¬ 
flußreich sind seine Eruptionen auf die Umgebung (Pompeji, 
Herculanum, Stabiä). 
b) Gewässer. 
Die Flüsse der Halbinsel sind nurKüstenströme, welche 
meist mit starkem Gefälle dem Gebirge enteilen, und sich auf 
diese Weise ihres geringen Wasservorraths schnell entledigen. 
Nur bei Regengüssen oder zur Zeit der Schneeschmelze oder 
durch die Beschaffenheit ihrer Thäler werden sie zu Kommu- 
nikations - Hindernissen. Die Flüsse der nordöstlichen Ab¬ 
dachung sind wegen der größeren Steilheit dieser letzteren 
und wegen der Richtung ihrer Thäler am wasserärmsten, 
weshalb auch die Landschaften, welche sie bespülen, denen 
der südwestlichen Abdachung an Fruchtbarkeit im Allgemei¬ 
nen bedeutend nachstehen. 
Merkwürdig sind die Seen von Celano (spr. Tschelano) 
u. von Perugia (spr. Peruddscha), weil sie in der Nähe des 
Hauptrückens gelegen, ohne Abfluß sind. Die Seen von 
Bolsena u. C asti g lion e (spr.Kastiljone), welche nur zwischen 
niedrigen Ausläufern liegen, haben dagegen Abfluß zum Meere, 
c) Gangbarkeit. 
In dem größten Theile der Halbinsel sind die rauhen, 
wenig angebauten, daher unwegsamen Apenninen das einzige 
KommunikationS-Hinderniß, Außer ihnen sind die Sümpfe 
und Maremmen der Gangbarkeit hinderlich, doch nur auf 
kurze Strecken. Die Verbindung zwischen der Ost- und der 
Westseite der Halbinsel wird durch die zahlreichen Querthäler
	        
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