6io Neuere Gesch. 2. Per. 2. Abschn.
da er seine Waffen nicht gegen Polen und Rußland
wenden konnte, so griff er den Kaiser an. Frankreich
alliirte sich mit Sardinien, am roten Sept., und Spa¬
nien, am 22sten Oct., die beyde ihre Macht inItal en
vermehren wollten. Da der Kaiser den Krieg veran¬
lagt hatte, so verweigerte ihm Groß-Britanniens
gleichfalls friedfertig denkender Minister, Walpole,
den Beystand.
j. 2. Krieg darüber.
Des Kaisers Armeen und Finanzen waren in
gleichem Verfalle, und er war unfähig, sich zu ver¬
theidigen. Die Franzosen besetzten unter Bcrwik
Lothringen. Eine andere Armee brach unter VillarS
und dem K. v. Sardinien in Malland ein. Das deut¬
sche Reich, mit Protestation von Cöln, Baiern und
der Pfalz, erklärte Frankreich den Krieg, und führte
ihn ohne Anstrengung. Der Pr. Eugen war alt, und
seine schwache Armee konnte den Franzosen nicht wi¬
derstehen, 1784, bis ihn ein Corps Russen verstärkte.
Die Alliirten schlugen die Kaiserlichen mehrere Mal in
Italien, und besetzten die Lombardey; die Spanier
eroberten Neapolls und Sicilien, und der Prinz Carl
wurde in beyden Staaten zum Könige gekrönt, am
3ten Jul. 1785. Dem Kaiser blieb in Italien nichts
übrig, als die Festung Mantua.
$. 3. Friede.
Ffeury verstand den Krieg nicht, und fürchtete,
daß der Kriegs-Minister Chauvelin über ihn die Ober¬
hand gewinnen möchte. Er that dem Kaiser insge¬
heim Friedensvorschläge, die dieser annehmen mußte.
Rach den Wiener Präliminarien blieb August III.
König von Polen; Stanislaw erhielt Lothringen und
Bar, die nach seinem Tode an Frankreich fielen; der
H. v. Lothringen, Franz Stephan, bekam dafür To¬
scana ; Carl blieb König von Neapolis und Sicilien;
Sardinien erhielt einige Distrikte von Mailand; Par¬
ma und Piaccnza bekam der Kaiser; Frankreich ga¬
rantirte die pragmatische Sanktion. Frankreichs Ät-
tiirte traten ungern und gezwungen diesen Bedmguiv