Full text: Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte

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Als der Kampf vorbei war, entblößte Prinz Friedrich Karl 
das Haupt und sagte: „Ich danke Gott und dem tapfern Heere 
für diesen Sieg!" Ein österreichischer General, welcher dem Kampfe 
zugesehen hatte, sprach: „Hut ab vor einer solchen Armee!" — und 
ein französischer General rief: „Mit solchen Truppen nehme ich 
die Welt!" 
In Berlin und im ganzen Lande erregte die Siegesnachricht 
einen unendlichen Jubel. Der König eilte nach Schleswig, belobte 
seine Truppen, besuchte in den Lazarethen die Verwundeten und 
sprach ihnen Trost zu. In allen Provinzen zeigte sich die innigste 
Theilnahme für die Verwundeten und Kranken. Man sorgte für 
warme Bekleidung und gute Verpflegung, man schickte gute Nah¬ 
rungsmittel, Wein und Leckerbissen hin. Krankenpfleger und Kranken¬ 
pflegerinnen, hochangesehene Damen und Herren eilten in die Laza- 
rethe und übernahmen Krankenwärterdienste. Mit Sorgfalt wur¬ 
den die Soldaten verpflegt. 
Düppellied. 
Düpp'ler Schanzen, schwer errungen, 
Unsrer Waffen Ehrenplatz! 
Euch sei jubelnd heut' gesungen 
Uns'rer Lieder schönster Schatz! 
Düppel ist in uns'rer Hand, 
Freue dich, mein Vaterland! 
Wenn auch vieles Blut geflossen 
In der wack'ren Heldenschaar, 
Manches Auge sich geschlossen, 
Eines steht doch fest und klar: 
Düppel ist in uns'rer Hand, 
Jauchze laut, mein Vaterland! 
Deutsche Brüder, hoch im Norden, 
Stimmt in unfern Jubel ein! 
Euer Land ist frei geworden, 
Freie Deutsche sollt ihr sein. 
Düppel ist in uns'rer Hand, 
Halt' es fest, mein Vaterland! 
56. Die Eroberung der Insel Alfen und der Frieden. 
Die Oesterreicher und einige preußische Garderegimenter waren 
im März und April nach Jütland gezogen und hatten diese Pro¬ 
vinz eingenommen. Am 20. April räumten die Dänen die Festung 
Friedericia und es fielen den Oesterreichern 200 Kanonen in die 
Hände. Auch zur See wurde glücklich gefochten. Eine Menge 
dänischer Kriegsschiffe war herangerückt, um unsere junge, kleine 
Kriegsflotte zu vernichten. Diese lag im Hafen von Swinemünde. 
Als sie die Annäherung der feindlichen Schiffe vernahm, rüstete 
sie sich, und obschon die Dänen dreimal so stark waren, befahl der 
preußische Kommandeur Iachmann am 17. März doch den An-
	        
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