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2. Es raucht ein Herd ... 
1. Es raucht ein Herd nach Osten zu, 
das Heimchen singt im stillen Haus, 
dort ging ein' schöne stille Frau 
in alten Jahren ein und aus. 
Kein Bettler kam den Weg entlang, 
er zog denn fort mit Gruß und Dank. 
2. Die Diele war so weiß gefegt, 
so gastlich war der Tisch bestellt. 
Aus diesen blanken Fenstern sah 
ich einst das erste Stückchen Welt. 
Da lag ich lang auf Mutters Tuch 
und sprach mit meinem Bilderbuch. 
3. Und wenn's im Hause Mittag schlug 
und rasselnd fiel das Uhrgewicht, 
nach unserm Vater sahn wir aus 
und wichen nicht und wankten nicht; 
mir ist, ich hing die ganze Zeit 
wie eine Klett' an ihrem Kleid —. 
4. Ich weist nicht, ob der Herd noch raucht 
und noch am Herd das Heimchen singt, 
ob heut noch jeder Bettler gern 
wie sonst an unser Türlein klinkt. 
Nur Sonntags mein' ich dann und wann, 
ich traf' so alles wieder an. 
5. Die Mutter stünde vor der Tür, 
die Augen schattend mit der Hand, 
wie wenn ich von der Reise käm', 
und alles hätt' den alten Stand. 
Ich hör' das Zirpen durch den Raum — 
seid still, es ist mein Sonntagstraum. Tarl Buffe.
	        
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