Full text: Geschichte der Alten Welt (Theil 1)

Vom Einfall der Gallier bis zu den punischen Kriegen. 143 
Römer siegten aber Lei Sutrium und 310 brach zum erstenmale ein 
römisches Heer durch das ciminische Waldgebirge in Mitteletrurien ein 
und erfocht am vadimonischen See (Lago di Bassano) einen 
großen Sieg, einen zweiten im folgenden Jahre bei Perusia, worauf 
die etruskischen Städte, eine nach der anderen, Waffenstillstand schloffen. 
Nach neuen Verlusten, nach dem Falle ihrer Hauptfestung Bovianum 
ließen endlich auch die Samniten die Waffen sinken, gaben Sora uud 
Arpinum auf und wurden römische Bundesgenossen. 3(Uv. Chr. 
8 420. Die Römer sicherten ihre Herrschaft in den eroberten Ge¬ 
bieten durch Kolonien und Militärstraßen, die Samniten ober 
sahen darin nur Anstalten zu ihrer künftigen Unterwerfung und griffen 
noch einmal zu den Waffen, brachten auch durch raschen Ueberfall in 
Lukanien die Rom feindliche Partei an das Ruder. Selbst Etrurien 293 v. Chr. 
stand wieder auf und zog gallische Heerhaufen an sich; die Römer aber 
verwüsteten Samnium und brachten Lukanien wieder auf ihre Seite. 
Der samnitische Feldherr Gellius Egnatius führte ein Heer durch 296 v. Chr. 
das Gebiet der Marser und Umbrer nach Etrurien, wodurch er die 
Römer aus Samnium wegzuziehen hoffte; diese boten aber alle Kraft auf, 
und während ein Heer Samnium verwüstete, rückten 60,000 Mann 
unter Fabius Rullianus und P. Decius Mus nach Umbrien, wo 
sie die vereinigten Samniten, Etrusker, Umbrer und Gallier bei Sen- 295 v. Chr. 
tinum in einer gewaltigen Schlacht vollständig besiegten, selbst aber 
9000 Mann und den Konsul P. Decius Mus verloren. Der Rest 
der Gallier kehrte heim, die Etrusker schlossen wieder Frieden, nur die 
Samniten hielten bis 290 aus, wo sie sich zum Frieden aus die frühe¬ 
ren Bedingungen verstanden; die Römer aber erweiterten ihren ehernen 
Ring durch die Anlage neuer Kolonien (Minturnä, Sinuessa, 
Hadria in Picenum, Venusia in Apulien, die stärkste von allen); 
auch unterwarfen sie die rebellischen Sabiner und zwangen ihnen das 
römische Bürgerrecht (aber sine sulUsZio, ohne Stimmrecht) auf. 
Die Römer bezwingen Mittelitalicn vollends und setzen sich 
in Unteritalien fest (290—281 v. Chr.). 
8 421. Unter den griechischen Städten im südlichen Italien war 
Tarent die bedeutendste durch Reichthum und Volkszahl, aber auch DieTaren- 
die üppigste, aus welcher dorisches Gesetz und dorische Sitte längst ver-tincr* 
schwunden war und der leichtfertigsten Demokratie Platz gemacht hatte. 
Die Tarentiner waren daher auch nicht im Stande die andern griechi¬ 
schen Städte gegen die Samniten und die wilden Lu kan er zu schützen, 
dagegen ließen sich die Römer nach dem samnitischen Kriege von den 
Thuriern gerne um ihre Freundschaft bitten und sie untersagten den 
^ukanern sofort die Befehdung der römischen Bundeöstadt. 
8 422. Die Lukaner geriethen in großen Zorn, denn während des Krieg mit 
Samnitenkriegs hatten ihnen die Römer bereitwillig sede Unternehmung dcnLukanern 
gegen die griechischen Städte zugestanden, sie kehrten sich darum nicht kündeten. 
an das römische Verbot und begannen den Krieg, wodurch auch die 285 v. Chr. 
Etrusker und Gallier zu einer neuen Schilderhebung ermuntert 
wurden. Die letztern belagerten das Rom treu gebliebene Arretium 
und schlugen ein römisches Entsatzheer mit einem Verluste von 13,000 
Mann; dafür brach ein starkes römisches Heer in das Land der Se- 284 v.Chr.
	        
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