Full text: Geschichte der Alten Welt (Theil 1)

Roms Kampf um die Weltherrschaft. 
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römischen Bundesgenossen zu bekriegen. Den größeren Theil des ab¬ 
getretenen Gebietes schenkten die Römer dem pergamenischen König 
Eumenes, die lykische und karische Küste den Rhodiern, den 
asiatischen Galliern schärften sie durch einige Treffen Ruhe ein 
und sahen es gerne, daß Armenien sich unabhängig machte. 
Die Aetoler hatten sich tapfer vertheidigt, mußten aber alles Land 
außerhalb ihrer Berge abtreten und 700 Talente erlegen; die Römer 
behielten nur die Inseln Kephalonia und Zakynthus. 
§ 457. Hannibal entfloh von Antiochus, der ihn nicht mehr schützen 
konnte, und fand zuletzt bei dem bithynischen Könige Prusias eine 
Zuflucht, dem er gegen den König Eumenes treffliche Dienste leistete; 
als er auch hier sich von den Römern verfolgt und keinen Weg zur 
Flucht mehr sah, nahm er Gift, das er für solche Fälle längst bei 
sich trug. Im gleichen Jahre starb auch der Sieger von Zama auf l83v Chr. 
seinem Landgute bei Liternum, wohin er sich voll Aergers über das Be¬ 
nehmen der Tribunen zurückgezogen hatte, welche von ihm und seinem 
Bruder Rechenschaft über die syrische Beute verlangten. 
Zweiter makedonischer Krieg (171 — 168 v. Chr.). 
§ 458. König Philipp II!. hatte den Römern im syrischen Kriege 
wesentlich genützt, wurde aber nach dem Kriege so kränkend behandelt, 
baß er sich auf das nachdrücklichste zu einem Kriege auf Leben und Tod 
rüstete. Ihn zu führen war ihm jedoch nicht mehr erlaubt, da er dem 
Grame über das Unheil seines Hauses erlag; denn den einen Sohn, 
Demetrius, hatte er als verrätherischen Römerfreund ermorden 
lassen und mußte später erfahren, daß er dem anderen, dem boshaften 
Perseus, zu viel geglaubt habe. Perseus setzte übrigens die Rüstun- Perscus. 
gen eifrig fort, verstärkte sich durch Bündnisse mit dem thrakischen 
Könige Kotys, dem illyrischen Gentius, pflog Einverständniß mit 
den Aetolern und Böotern und machte Miene, sich an die Spitze 
aller Hellenen zu stellen, die durch das gebieterische Wesen der 
latinischen Schutzmacht erbittert waren. Die Römer waren durch 
Eumenes über alles genau unterrichtet und eröffneten 171 den Krieg, 
führten ihn jedoch die zwei ersten Jahre so ungeschickt, daß sie gewiß 
in schwere Bedrängniß gerathen wären, wenn Perseus mit mehr Klug¬ 
heit und Entschlossenheit bereits errungene Vortheile benutzt hätte. 
§ 459. Er bewog 168 den Illyrier Gentius zum Kriege gegen 
die Römer, verweigerte ihm aber die versprochenen Hilfsgelder, wie er 
auch einen Schwarm bastarnischer Reiter durch Knauserei im Solde zur 
Heimkehr reizte; als endlich der Konsul Aemilius Paullus ent¬ 
schlossen vorrückte, wich der König zurück und ließ sich bei Pydna zur Schlacht bei 
Schlacht zwingen, in welchem das makedonische Heer nach rühmlichem 
Kampfe vernichtet wurde. Perseus flüchtete mit seinen Schätzen nach Chr" * 
Samothrake, wurde aber gefangen und im Triumphe zu Rom aufge¬ 
führt (er starb zu Alba; sein Sohn fristete sich das Leben als Schreiber). 
Aus Makedonien machten die Römer vier Republiken: Amphi¬ 
po lis, Thessalonike, Pella und Pelagonia, welche jährlich 
100 Talente an Rom entrichten sollten. 
König Gentius wurde in einem dreißigtägigen Kriege besiegt und 
gefangen, sein Gebiet darauf zur römischen Provinz gemacht.
	        
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