Metadata: Lehrbuch der Alten Geschichte

80 § 36. Fernere Ausbreitung der Griechen durch Koloniengründung. 
Erfolge kolonisiert, daß diese Gegenden (feit 500) geradezu Gro߬ 
griechenland genannt wurden. Auch in Ägypten und im nördlichen 
Afrika, ebenso an der spanischen und gallischen Küste wurden einzelne 
Niederlassungen begründet. 
4. Abersicht üöer die namhaftesten Kolonien. Zu den schon in der vor- 
homerischen Zeit eroberten Gebieten Kleinasiens, welche fortan selber als griechi- 
sches Mutterland betrachtet wurden, traten neue Kolonien im ganzen Umkreise des 
Mittelmeeres: 
a) an der Wordküste des Agäischen Meeres : zahlreiche Orte auf der Halbinsel 
„Chalcid ice" (von Chalcis aus kolonisiert) und an der thracischen Küste, 
darunter Olynthus und Abdera; 
b) am Kellespont: Abydus und Lampsäkus (von Milet aus); 
c) an der A'ropontis: Cyzikus und Perinthus (von Milet und Samos aus); 
d) am IZospörus: Byzanz und Chalcedon (von Megara aus); 
e) am Z'ontus gimtins (oder Schwarzen Meere) von Milet aus: Sinope 
und Trap ezün t (an der Südküste), Phasis (im Kolcherlande), ferner Tomi 
(in Thracien) und Jstros (an der Jster- oder Donaumündung), Tyras (am 
Tyras oder Dnjestr) und Olbia (am Borysthenes oder Dnjepr), Pantika- 
päum (aus Tauris) uud Tanäis (an der Donmündung); 
f) am Ionischen Meere: Orte auf Korcyra und an der' Küste von Epirus 
(von Korinth aus), in Unteritalien Tarent (von Sparta aus), Sybäris 
und Kroton (von Achäa aus), ferner auf Sicilien Syr aküs (von Korinth 
aus), Katäna und Naxus (von Chalcis aus); 
g) an der Meerenge von Sicikien: Zankle oder Messana und Rhegium (von 
Chalcis aus); 
h) am Hyrrhenischen Meere: Poseidonia oder P äst um (von Sybaris aus), 
Neapel und Kumä (von Chalcis aus); 
i) an sonstigen Mittetmeerküsten: Gela, Agrigent und Selinünt an der Süd- 
Kiste Siciliens (teils von Rhodus, teils von Megara aus); Massilia an 
der gallischen und Sagünt an der spanischen Küste (von Phocäa aus), 
Cyrene und Barka an der libyschen Küste (von Thera aus), Naukrätis 
im Nildelta (von Milet aus). 
5. Innere Werhältnisse der Kolonien. Diese jüngeren Töchter- 
oder Pflanzstädte waren zu Beginn ihres Entstehens zumeist noch vom 
Mutterstaate abhängig. In der Folge aber haben sie sich ebenfalls 
als eigene Gemeinwesen selbständig gemacht, wenn sie auch die nationale 
und religiöse Gemeinschaft mit dem Heimatsstamme stets aufrecht erhalten 
haben. 
Handel und Gewerbe brachten viele dieser Kolonien zu großem Wohlstande. 
Auch auf dem Gebiete der geistigen Bestrebungen eilten manche derselben dem 
Mutterlande voran, wie es schon seit langen Zeiten bei den Joniern Kleinasiens 
der Fall gewesen war. 
6. Wirtschaftliche Ifotgen. Im Mutterlande kam die große Er- 
Weiterung der Absatzgebiete und die dadurch herbeigeführte Vermehrung
	        
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