13. Themistokles von Athen.
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mopylä blieben dem hellenischen Volke stets heilige Namen und
waren sein Stolz noch, in späten Zeiten; der Ruhm der Kämpfer¬
in Thermopylä wird nicht erlöschen, so lange das Gedächtniß
der Menschen dauert.
13. Themistokles von Athen.
Themistokles, der Sohn des Neokles, stammte aus der
alten, aber nicht sehr hervorragenden attischen Adelsfamilie der
Lykomiden. Er war nicht vollbürtiger Athener, da seine Mut¬
ter eine Thrakierin oder eine Karierin war; doch hatten nach
den Gesetzen des Solon die Halbbürtigen gleiche Rechte mit den
Vollbürtigen und waren nur im Erbrecht und in manchen äuße¬
ren Dingen gewissen Beschränkungen unterworfen. Seine Ge¬
burt fällt um das Jahr 525 v. Ehr.; er verlebte also seine
Knabenjahre unter der Herrschaft der Peisistratiden und fallt mit
seinem Jünglingsalter in die aufstrebende Zeit der jungen Frei¬
heit. Er zeigte als Knabe ein heftiges, leidenschaftliches Gemüth,
das aller Leitung widerstrebte, und war schon früh von großem
Ehrgeize erfüllt. Einer feiner Lehrer pflegte zu sagen: „Aus dir,
Knabe, wird nichts Gewöhnliches, sondern durchaus etwas Großes,
im Guten oder im Bösen." Er selbst sagte später in Bezug
auf sich, aus den wildesten Fohlen würden die besten Pferde,
wenn sie die gehörige Zucht und Abrichtung erhielten. Da die
halbbürtigen Knaben in Athen nicht in den Ringschulen der Aka¬
demie und des Lykeion mit den vollbürtigen ihre Turnübungen
vornehmen durften, sondern abgeschieden von jenen, im Kyno-
sarges ihren Uebungsplatz hatten, so wußte der ehrgeizige Knabe,
um die Scheidewand aufzuheben, einige Jugendgefpielen von
edler Abkunft zu bereden, im Kynosarges mit ihm zu turnen.
Der Makel feiner Geburt trieb ihn schon früh, durch persönliche
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