Full text: Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden (Bd. 1)

18. Archidamos, König von Sparta. 299 
rettete er den Staat durch seine rasche Entschlossenheit, indem 
er die Spartaner durch die Kriegstrompete zusammenrufen, und 
sich in Heeresordnung aufstellen ließ (S. 244). Bei den Ver- 
Handlungen, welche dem peloponnesischen Kriege vorausgingen, 
war er es besonders, der vor zu raschem Handeln warnte und 
für den Frieden sprach. Er war bekannt als ein verständiger, 
ruhiger und besonnener Mann, und betrachtete die Verhältnisse 
ohne Leidenschaft und Haß; aber die jüngere Partei in Sparta, 
an deren Spitze der Ephor Sthenelaidas stand, trug über den 
besonnenen Rath des alten erfahrenen Mannes den Sieg da¬ 
von (S. 281). Archidamos selbst mußte noch in dem gegen 
seinen Willen beschlossenen Kriege den Oberbefehl des pelopon¬ 
nesischen Landheeres übernehmen, um es in das attische Gebiet 
zu führen (S. 288). Er that es mit Zaudern und versuchte 
noch einmal, während er noch am Jsthmos stand, durch einen 
nach Athen gesendeten Friedensboten den verhängnißvollen Krieg 
abzuwenden; aber vergebens. Auch in den drei folgenden 
Kriegsjahren, 430—428, stand er noch an der Spitze des Hee¬ 
res und fiel noch zweimal verheerend in Attika ein. Deshalb 
wird auch der erste Theil des peloponnesischen Krieges von 
431 — 421 nach ihm der archidamische Krieg genannt. Wir 
führen ihn hier noch einmal besonders auf, um an seinen Na¬ 
men die merkwürdige Belagerung von Platäa anzuknüpfen. 
Wir haben gehört, daß der Ausbruch des peloponnesischen 
Krieges durch den treulosen Ueberfall Platäa's durch die mit 
Sparta verbündeten Thebaner herbeigeführt wurde (S. 287). 
Seitdem herrschte zwischen Theben und Platäa der erbittertste 
Kriegszustand. Im Jahre 429 rückte das peloponnesische Heer un¬ 
ter Archidamos statt in Attika, in das Gebiet von Platäa ein, 
um in Verbindung mit den Böotiern die mit Athen treu ver¬ 
bündete Stadt zu züchtigen. Als Archidamos in der Nähe 
Platäa's ein Lager bezog, in der Absicht, das Land zu verwü¬ 
sten, schickten die Platäer eine Botschaft zu ihm und beriefen
	        
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