Full text: Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden (Bd. 1)

33. Alexander der Große, König von Makedonien. 529 
greise König selbst hatte, als er die Flucht und Niederlage seines 
Heeres sah, auf seinem Elephanten sich in den Feind gestürzt und 
kämpfend den Tod gesucht; verwundet und kampfunfähig, wandte 
auch er sich zur Flucht, einer der Letzten auf dem Schlachtfelde. 
Um den tapferen Greis zu retten, schickte ihm Alexander den Taxiles 
nach. Als dieser ihn einholte und aufforderte, sich der Gnade des 
Königs Alexander zu unterwerfen, schleuderte er voll Zorn einen 
Wurfpfeil gegen den alten verhaßten Feind, und er hätte ihn durch¬ 
bohrt, wenn Taxiles sich nicht eiligst zurückgezogen hätte. Nun 
sandte Alexander mehrere andere Fürsten zu Poros, welche ihn 
vermochten, abzusteigen und dem Sieger entgegenzugehen. Alexan¬ 
der bewunderte die riesige Gestalt und stattliche Haltung des kriege¬ 
rischen Fürsten, der, Fuß hoch, der Höhe eines Reiters zu 
Roß gleichkam. Er begrüßte ihn mit Würde und fragte ihn, wie 
er wünsche behandelt zu werden. „Königlich", antwortete Poros; 
und als Alexander darauf erwiederte: „Dies wird geschehen, Poros, 
schon um meinetwillen; verlange nun auch um deinetwillen, was 
ich dir Freundliches erweisen soll," sprach Poros: „In dem Worte 
königlich ist Alles enthalten." 
Alexander behandelte den Poros in der That königlich. Er 
ließ ihm nicht nur sein Königreich, sondern vergrößerte dasselbe 
noch um ein Beträchtliches. Er söhnte ihn mit Taxilcs aus, dessen 
Macht ebenfalls verstärkt wurde; denn auf diese beiden mächtigsten 
Könige des westlichen Indiens wollte er seinen Einfluß jenseits 
des Indus gründen. Alexander beabsichtigte von Anfang an nicht, 
Indien sich völlig zu unterwerfen und seinemNeiche einzuverleiben; 
aber zur Sicherung seiner Ostgrenze mußte er ein politisches Ueber- 
gewicht über die Staaten jenseits des Indus behaupten. Am 
Hydaspes, an der Stelle seines Sieges, gründete er eine große 
Stadt als Stützpunkt hellenischen Lebens, und nannte sie Nikaia, 
Siegesstadt. Eine zweite Stadt baute er drei Stunden oberhalb 
an der Stelle, wo er über den Fluß gesetzt war. Sie erhielt 
den Namen Bukephala, nach dem Streitroß Alexanders, das in 
St oll. Die Helden Griechenlands. c?4 
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