Metadata: Poetische Blumenlese oder Grundlagen für den Unterricht in der Poetik und Litteraturgeschichte

Erste Abteilung. 
Didaktische Poefsie. 
— — — 
J. Fabeln. 
1. Das Hühnchen und der Diamant. 
Eriedrich v. Qagedorn. 
1. Ein verhungert Hühnchen fand 2. „Möchte doch, mich zu erfreu'n,“ 
Einen feinen Diamant Sprach es, „dieser schöne Stein 
Und verscharrt' ihn in den Sand. Nur ein Weizenkörnchen sein!“ 
3. Unglücksel'ger Überfluß, 
Wo der nötigste Genuß 
Unsern Schäßzen fehlen muß! 
Grundgedanke: Die irdischen Güter können nicht beglücken wofern der 
Mensch fie nicht zu n und zu benutzen versteht. 69 Glück ihm günstig 
ei, was hilft's dem Stöffel? Denn regnet's Brei, fehlt ihm der Löffel a 
pirklich Wertvolle weiß nur derjenige zu schätzen, der einen für das Edle Und 
Schöne aufgeschlossenen Sinn hal. 
2. Der Kuckuck und die Lerche. 
Friedrich v. Nagedorn. 
1. Der Kuckuck fragt die Lerche: 
Wie kommt es, sage mir, 
daß die gereisten Störche 
ticht schlauer sind als wir?“ 
2 „Sie sollen uns beweisen,“ 
Erwidert sie und lacht, 
„Daß nicht das viele Reisen 
Die Dummen klüger macht.“ 
Grundgedanke; n e Sehens- und Wissenswerte nicht Auge noch 
pr der mag reisen so oft und so weln or wolle er wird dadurch nicht klüget 
ud erfahrener. 
3. Der Hahn und der Fuchs. 
cFcriedrich v. Nagedorn. 
Ein alter Haushahn hielt auf einer Scheune Wache; 
Da kommt ein Fuchs mit schnellem Schritt 
Und ruft: „O krähe, Freund, nun ich dich fröhlich mache; 
Ich bringe gute Zeitung mit. 
Leineweber. Voet. Blumenle
	        
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