Object: [Teil 4, [Schülerbd.]] (Teil 4, [Schülerbd.])

schreck vorüber. Das Haus war neu und stark, seine Pfosten 
waren tief gesenkt, die warft breit und fest. 
Km Abend des dritten Zebruar saßen wir nun auch so 
beisammen und waren froher gestimmt als je. Denn obwohl 
es draußen stark wehte und dann und wann in furchtbaren 
btößen stürmte, war der Fimmel doch hell und klar. Die 
Sterne schienen mit silbernem Gefunkel herunter, und strahlend 
goß der volle Mond sein Licht über das unermeßliche Meer aus. 
wir sahen freilich nichts davon' denn die Laden waren 
bicht vor die Fenster gelegt,- aber wir wußten es und hatten 
bie feste Hoffnung eines Wetterwechsels, der unsere Gefahren 
beenden mußte. Plötzlich kam ein Weinen aus der Kammer, 
wo die Kinder schliefen. Ein kleines Mädchen von sieben 
Jahren lief schreiend aus dem Schlafe zu ihrer Mutter und 
saßte mit beiden Händen das Knie der Frau. „Mutier, liebe 
Mutter!" rief es jammernd, „wir müssen alle sterben in dieser 
Nacht,- es ist vorbei mit uns, es ist alles vorbei!" 
Die Mutter gab dem Kinde einen Schlag auf die Finger 
und sagte halb lachend, halb erzürnt): „Geh schlafen und 
träume nicht, du schnak'sche Dirne! es hat keine Not. Draußen 
scheint der Mond hell, und morgen springst du mit den Schafen 
im Sonnenschein." 
„G nein, nein!" schrie das Kind, sich fester klammernd. 
„Wie weht es draußen so stark! Es kommt naß in mein Bette." 
„Bist ein Narr!" sagte der Vater, indem er den Blick nach 
der alten holländischen Gehäuseuhr richtete. „Es hat noch 
nicht zehn geschlagen, hohe Flutzeit ist um zwei, also geh!" 
hier hielt er inne' denn plötzlich war es, als schüttle sich das 
Haus. Die Tassen und Teller in den bunten Schränken klapperten 
hin und her und klangen gegen die Gläser, und das Kupfer 
bewegte sich an der wand. 
„was ist das?" rief der Mann, und wir alle sprangen 
von den Stühlen und eilten ihm nach zur Türe. Er riß sie 
uuf und stand einen Augenblick wie gelähmt. Der Sturm fuhr 
wild durch die blitzende Nacht, welche vor uns lag in ihrer 
ganzen Pracht und Herrlichkeit. Der Himmel hing darüber 
wie eine unendliche Sternendecke, und vor uns wälzte sich das
	        
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