Bartholomäusnacht. 
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Ew. Majestät Befehl Ihren getreuen Unterthanen und Soldaten 
mitgetheilt und habe lauter gute Bürger und brave Soldaten, 
aber keinen einzigen Henker gefunden. Daher bitten wir demü- 
thigst, unsere Arme und unser Leben zu möglichen Dingen zu 
gebrauchen." Als sich die Nachricht dieser Gräuelthat verbreitete, 
war man in protestantischen Ländern, namentlich in England 
und Deutschland, darüber aufs äußerste entrüstet. Der duld¬ 
same Kaiser Maximilian II. äußerte sich darüber: „Obgleich mein 
Schwiegersohn (Karl IX.) weniger selbst regiert als andere Kö¬ 
nige, so kann er doch wegen dieser Schandthat nicht entschuldigt 
werden. Nie soll man Religionssachen durchs Schwert entscheiden 
wollen; nie führt dieser Weg zum Ziele. Auch haben Jesus 
und die Apostel immer nur das Wort der Liebe angewandt." 
Aber die Katholiken frohlockten, und Philipp II. voll Spanien 
schrieb an die Königin Mutter: „Diese werthvolle, kluge Hand¬ 
lung, dieser große Dienst zum Ruhme und zur Ehre Gottes war 
für mich die schönste und größte Nachricht, die mir zukommen 
konnte, und ich küsse Ihnen zum Danke die Hände. Fahren Sie 
fort, das Königreich von der Pest der Ketzerei zu säubern; es 
ist dies die größte Wohlthat, die Ew. Majestät widerfahren 
kann." Zur Feier ließ er ein Schauspiel aufführen: „Der Tri¬ 
umph der kriegführenden Kirche", und Papst Gregor XIII. ließ 
ein Dankfest feiern, die Kanonen lösen, Freudenfeuer anzündeu 
und eine Medaille schlagen! 
Doch genug von den Gräueln, die unter den Augen und 
auf Befehl des Königs und seiner schändlichen Mutter vorfielen. 
Die gerechte Vergeltung des Himmels, die wir bei so vielen Vor¬ 
fällen der Weltgeschichte schon bemerkt haben, zeigte sich auf eine 
recht auffallende Weise auch bei dieser nichtswürdigen Familie. 
Katharina erlebte zwar, daß drei ihrer Söhne den französischen 
Thron bestiegen; aber der erste, Franz II., starb (1560) noch ganz 
jung, der zweite, Karl IX. (1574), zwei Jahre nach der Bar¬ 
tholomäusnacht, die man auch wohl die pariser Blut Hochzeit 
zu nennen pflegt, und der dritte, Heinrich III., wurde von einem 
Mönche ermordet (1589). Ein vierter starb noch vor ihr. Alle 
vier starben ohne Kinder; sie selbst erlebte ein hohes Alter, 
wurde aber gehaßt und verachtet von Jedermann. Sterbend 
gab sie, von Gewissensbissen gefoltert, ihrem Sohne Heinrich III. 
den Rath, seinen Unterthanen Gewissensfreiheit zu geben, weil 
er ohne das nie ruhig regieren würde. So wie die Familie des
	        
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