Full text: Die außereuropäischen Erdteile (H. 4)

II. Festland von Australien mit Tasmanien. 
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1. Längs der ganzen Ostküste erstreckt sich ein Gebirge, das nach dem Innern 
des Erdteils 
2. zu einem Tiefland oder einem niedrigen Flachland abfällt. Es reicht 
von der Südküste östlich des Spencer-Golfes bis zum Earpentaria-Golf. 
3. Westlich vom Meridian des Spencer-Golfes erfüllt den Erdteil bis zu 
den Meeresküsten ein ödes, einförmiges Hochland von über 300 in Höhe. 
c) Klima. In welcher Zone liegt die kleinere Nord-, in welcher die größere Süd- 
Hälfte des Festlandes? Verfolge nach der Karte im Atlas den Verlauf der Jahres- 
Isothermen! Beachte die kalten und die warmen Meeresströmungen au den Küsten 
Australiens! Vergleiche (nach der Karte der Regenverteilung) die Regenmengen in 
den verschiedenen Gebieten! Wo fällt am meisten, wo am wenigsten Regen? Welche 
Folgerungen lassen sich daraus ziehen in bezug auf Bewässerung und Pflauzenlebeu 
des Landes? Oberflächenbau, Lage (zwischen 10° und 40° s. Br.) und Meeres- 
strömuugeu bedingen das Klima. Es ist — mit Ausnahme der äquatomahen Küste — 
durchweg sehr gesund. Im südlichen Sommer entsteht infolge der großen Hitze1 
(s. die Isothermenkarte!) im Innern Australiens niederer Luftdruck. Daher bringen 
zwar die Regenwolken des australischen Nordwestmousüus den nördlichen Küsten¬ 
gegenden Feuchtigkeit, doch kommen sie dem erhitzten Innern wenig zugute. Die 
Winde aus östlicher Richtung (Südostpassat) werden durch das meridioual gerichtete 
östliche Randgebirge zur Abgabe ihrer Feuchtigkeit gezwungen, so daß das Binnen- 
land fast leer ausgeht. Die Luftströme aus südlicher Richtung wehen vom kühleren 
Meer auf stark erwärmtes Land, und die westlichen Winde verlieren, bevor sie das 
Festland erreichen, über einer kalten Meeresströmung den größten Teil ihrer Feuchttg- 
feit. So ist Australien — ein schmaler Streifen au der Nord-, Ost-, Süd- und 
Südwestküste und Tasmanien ausgenommen — das Land großer Hitze und 
Trockenheit. Starke Regengüsse, die nach langer Dürre meist plötzlich nieder- 
stürzen, verwandeln weite Strecken im Jnuem in Seen und Sümpfe, setzen den 
Boden oft fußhoch unter Wasser, vermögen aber nicht ihn anhaltend zu durchfeuchten 
und fügen ebenso wie die Dürrezeiten der Landwirtschaft großen Schaden zu. 
6) Die natürlichen Landschaften. 
Das östliche Randgebirge. 
Es besteht aus mehreren Ketten, die durch Hochebenen und tiefe Talfurchen 
voneinander getrennt sind. Sein ansehnlichster Teil sind die im Winter mit 
einer dicken Schneedecke bekleideten, aber die Schneegrenze nicht erreichenden 
Australalpen, nahe der Südostecke. Sie steigen im Mount Townsend 
smaunt tauns'end^ zu 2200 in empor. Im Hintergrunde von Sydney [ßtbtte] 
führen ihre zerklüfteten, steil aufsteigenden Ketten den Namen Blaue Berge. 
Im N wird das Gebirge immer niedriger. Es zieht sich bis in die Yörk-Halb- 
insel hinein. Das Gebirge ist reich an Gold, Silber, Kupfer, Blei und Stein- 
kohlen. Seine hinreichend bewässerte ozeanische Abdachung trägt dichte 
Wälder; ihr entquellen auch die Flüsse, die eine schmale Küstenebene, das 
i Die Temperatur steigt am Tage oft über 50°. In der Nacht dagegen tritt starke Ab¬ 
kühlung ein, zuweilen bis unter den Gefrierpunkt.
	        
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