Full text: Das Alterthum (Abth. 1)

Aelteste Bevölkerung Griechenlands. §. 36. 
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Die größte derselben, Naxos, wegen ihrer Fruchtbarkeit auch Klein-Sicilien 
genannt, war durch Umfang, und Festigkeit (keine Meereseinschnitte) zum Haupte 
der Nachbarinseln bestimmt, dagegen Paros durch tiefe Hafenbuchten für die 
Schifffahrt wichtig und zugleich mit einem unerschöpflichen Vorrathe des weiße- 
sten Marmors ausgestattet. 
bb) Creta (j. Candia), fast ein kleines Festland, welches, 
wie ein breiter Querriegel das ägäische Jnselmeer im Süden ab¬ 
schließt, zu besten Beherrschung es durch seinen Hafenreichthum an 
der Nordküste bestimmt scheint. Eine durch vulkanische Gewalten 
zertrümmerte Bergkette, deren höchster Gipfel der Jda ist, durch¬ 
zieht die Insel von W. nach O. Unter den zahlreichen Städten 
war Cnossus in der Mitte der Nordküste als Residenz des Minos 
die wichtigste. 
b. Geschichte der Griechen. 
Erster Zeitraum. 
Von den ältesten Nachrichten bis auf die Wanderung der Dorier 
1104 v. Ehr. x 
§. 36 (45). 
Aelteste Bevölkerung Griechenlands. 
1) Die ältesten Bewohner Griechenlands waren die Pelas- 
ger, ein Zweig des großen indogermanischen Völkerstammes, welche 
an den Küsten und auf den Inseln des östlichen Mittelmeeres 
wohnten und schon früh eine gewisse Stufe der Cultur erreicht 
hatten. Sie waren kein nomadisches Hirtenvolk, sondern trieben 
Ackerbau und hatten feste Wohnsitze, indem sie in fruchtbaren 
Thalebenen Städte mit festen Burgen und cyclopischen Mauern 
erbauten. In Griechenland wurden sie Hellenen genannt (wie 
die Germanen in Deutschland Deutsche). Um die gemeinschaftliche 
Abstammung der vorzüglichsten Zweige der Hellenen zu bezeichnen, 
wurde ein Heros Hellen^), Sohn des aus der allgemeinen Ueber- 
schwemmung geretteten Deukalion, als Stammvater der Hellenen 
angenommen,^ und von dessen Söhnen Aeolus und Dorus, so 
*) Prometheus 
Deukalion mit Pyrrha 
___Hellen 
Aeolus Dorus Tuthus 
Jon Achäus.
	        
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