Object: [Bd. 2, Ausg. B] (Bd. 2, Ausg. B)

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angegeben; bei kleineren Objekten erfolgen vielfach Vergrößerungen, 
z. B. bei Bezeichnung von Straßen. 
3. Die geographischen Karten, die man wieder in Spezial-, 
General- und Übersichtskarten gliedert. Die Kleinheit des Maßstabes 
erlaubt hier nicht mehr eine mathematisch genaue Nachbildung der 
Wirklichkeit. Deshalb werden hier kleinere Ecken und Biegungen von 
Flüssen, Straßen iz. weggelassen, ebenso unbedeutende Nebenslüßche'n 
und Nebenwege; Richtungen werden vereinfacht, Orte nicht mehr im 
Grundriß, sondern durch symbolische Zeichen angegeben. Man bezeichnet 
diese nicht leichte Tätigkeit, die der Kartenzeichner vorzunehmen hat, 
wenn er mit einem kleineren Maßstabe als 1 : 100 000 arbeiten muß, 
als Generalisieren der geographischen Objekte. 
4. Die Sprache der Karte. Die Aufgabe der Karte, den drei- 
dimensionalen Aufbau der Erdoberfläche zur Darstellung zu bringen, 
gliedert sich wieder in zwei gesonderte Aufgaben: 
Zunächst muß sie das Nebeneinander der geographischen Ob- 
jekte, also die Längen- und Breitenverhältnisse in einem bestimmten 
Erdoberflächenstück genau angeben (Lagenplan oder Situation); 
dann aber ist es auch notwendig, den vertikalen Aufbau, die Höhen- 
und Böschungsverhältnisse zur Darstellung zu bringen (Terrain- 
oder Geländezeichnung). 
Für beide Aufgaben werden eine Menge von symbolischen Zeichen 
verwendet, die an Zahl im Laufe der Zeit immer mehr gewachsen sind, 
sodaß heute für ihr Verständnis ein besondrer „Schlüssel" notwendig 
ist, der entweder in Form einer Erklärungstafel am Rande der Karte 
oder bei nach einheitlichen Grundsätzen bearbeiteten Atlanten in be- 
sonderen Einführungskarten beigefügt wird. Nameneintragungen dienen 
nur zur Benennung dargestellter Objekte, haben daher keinen Ver- 
anschanlichnngswert und werden daher in den sogenannten ,,stummen 
Karten" weggelassen. 
Wenn die Zeichen, welche auf der Karte die Situation darstellen, 
meistenteils an sich verständlich sind oder in dem den Karten beigefügten 
Schlüssel ihre genügende Erklärung finden, so bedarf das Verständnis- 
volle Lesen der Geländezeichnung eine gewisse Übung. Die wichtigsten 
Mittel der Terrainzeichnung sind 1) die Höhenziffer und die Niveau- 
linie, 2) die Höhenschichten, 3) die Bergschraffen zur Bezeichnung des 
Terrainabfalles. 
Die Höhenziffer rückt den Punkt, den sie bezeichnet, ohne 
weiteres in ein bestimmtes Höhenniveau; in Verbindung mit anderen 
Mitteln der Geländezeichnung kann sie daher trefflich gewisse Auf- 
Wölbungen oder Vertiefungen der dargestellten Fläche zur Anschauung 
bringen. Die Niveaulinien, welche Punkte von gleicher Höhen- 
läge miteinander verbinden, sind zweifacher Natur. Soweit sie gleiche 
Höhenpunkte über dem Meere bezeichnen, nennt man sie Isohypsen, 
als Linien von gleicher Meerestiefe Jsobathen. Von einer guten 
Jsohypsenkarte (Meßtischblätter) kauu ein geschultes Auge sofort auch 
die Böschungsverhältnisse ablesen. Rücken die Isohypsen mehr zusammen,
	        
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