Full text: Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht ([Theil] 1)

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Perser und Griechen. Europas Sieg über Asten. 
Natur zur Schifffahrt nach Italien, Asien und Afrika angewiesen, bestimmt 
den Verkehr mit drei Erdtheilen zu vermitteln und diese Bestimmung hat 
es auch in der alten Zeit getreu erfüllt. 
Pelasger. 
Als die frühesten Bewohner Griechenlands werden die Pelasger 
genannt, Bewohner der Ebenen, wie man den Namen deutet. Das 
gleiche Volk hat auch in Thrakien, Kleinasten, auf Kreta und anderen 
Inseln gehaust, so wie es ebenfalls von Griechenland nach Italien hinübcr- 
wanderte. Seine Geschichte ist in undurchdringliches Dunkel gehüllt; so 
viel bleibt jedoch gewiß, daß zwischen Kleinasien und Griechenland in 
der vorgeschichtlichen Zeit förmliche Völkerwanderungen stattfanden, 
deren Brücke wahrscheinlich der Hellespont war. Herodot weiß von einem 
solchen Zuge, der lange vor dem trojanischen Kriege stattfand; Teukrer 
und Mpser sollen in ungeheurer Menge Thrakien überschwemmt und bis 
an den Peneus, zur alten Gränze, vorgedrungen sein; hingegen leiten 
die Phrpger, Bithpuer, Mariandyner und Mygdonier, bekannte Völker 
Kleinastens, ihren Ursprung aus Thrakien ab. Vielleicht, daß die Pelas¬ 
ger und die alten Thrakier (die der historischen Zeit erscheinen als 
rohe Krieger) Glieder eines Volkes waren, welches aus Asten über den 
Hellespont, die Inseln des ägeischen Meeres, das griechische Festland 
bis Italien wanderte; denn die alten Thrakier (die mythischen Namen 
Orpheus, Thamyris, Abaris u. s. w.) wie die Pelasger erscheinen als 
Vertreter einer Kultur, welcher wieder ein kurzes Zeitalter der Bar¬ 
barei folgt, indem kriegerische Stämme das Land erobern, sich jedoch dem 
Einstusse der unterworfenen aber gebildeteren Bevölkerung nicht entziehen 
können. Die Pelasger waren ein ackerbauendes Volk, das in Städten 
wohnte, weil in jener alten Zeit die Menschen nur innerhalb fester Mauern 
ihr Eigenthum sichern konnten, wie zur Zeit der Avarenzüge und des 
mittelalterlichen Faustrechis auch in unseren deutschen Städten die ersten 
Bürger Ackerbauer waren. Die pelasgifchen Städte waren mit Niesen¬ 
mauern umgeben; diese bestanden aus eigentlichen Felsstücken, oft 10 bis 
16 Fuß lang und 3—6 Fuß dick, welche man polygonisch und wohl 
auch quadratisch behieb, ohne Mörtel in einander fügte oder höchstens mit 
eisernen Klammern verband. Solche Mauern werden kyklopische ge¬ 
nannt, und die meisten derselben haben unzerstörbar bis auf diesen Tag 
gedauert; man sieht deren in Griechenland, Italien und selbst in der 
afrikanischen Kyrenaika; die Burg einer pelasgifchen Stadt hieß Larissa. 
Die Pelasger hatten Priesterkönige und einen ausgebildeten Götterkult, 
welcher sich in den Mysterien von Samothrake und Elensts bis in die 
ersten Jahrhunderte des Christenthums erhielt und von erblichen Prie-
	        
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