1100—1517.
151
Wien (1148) den Päpsten zum Thcil ihre früheren Rechte
wieder einräumte, worauf er, eine neue Spaltung der Kirche
fürchtend, die Kirchenversammlung auflöste (1449) indem er das
ihr gegebene Versprechen sicheren Geleites zurücknahm.
Der Schweizerbund, noch stets im Kampfe mit dem
Hause Oesterreich, hatte die meisten der Besitzungen Oesterreichs in
den helvetischen Landen erobert. Da verbündete sich der Kaiser
mit Zürich, welches mit dem Eidgenossenbunde wegen des Erb¬
rechts auf die Lande des Grafen von Toggcnburg
zerfallen, war, und ersuchte Frankreich um Beistand, um den Eid¬
genossenbund zu züchtigen Karl VI! wünschte Frankreich von den
wilden Miethstruppen zu befreien, ucidbc in den französisch-eng¬
lischen Kriegen gedient hatten, und stellte den Dauphin (Lud¬
wig XI) an ihre Spitze. Ludwig rückte nach Basel vor,
fand jedoch in der Nähe dieser Stadt einen festen und verzweifel¬
ten Widerstand, der von einem kleinen Heere aus dem Eanton
Schwytz, das sich ohne die Hoffnung auf Sieg dem Tode
weihte, ausging; durch diesen verzweifelten Widerstand einge¬
schüchtert gab Ludwig seinen Plan auf und kehrte unverrichteter
Sache nach Frankreich zurück (1444). Kaiser Fri edrich mußte
den Eidgenossen die früher eroberten habsburgischen Lande in der
Schiveiz überlassen (1446).
Ebenso unglücklich waren die Bestrebungen Friedrichs III
die Besitzungen seiner Familie in Deutschlands östlichen Grenzlanden
zu erweitern. Als sein Vetter, der König von Ungarn und Böhmen,
Ladislaus Postumus, der Sohn Albrechts II starb
(1457), erhielt er zwar die österreichischen Besitzungen, mußte
jedoch den kühnen hussitischcn Statthalter Georg Podiebrad
als König in Böhmen anerkennen; Matthias Corvi nus
wurde zum König von Ungarn erwählt und wurde Oester¬
reich ein so gefährlicher Feind, daß er sogar mit seinem Heere
vor der Hauptstadt erschien. Friedrich erkaufte sich den Frieden
mit Ungarn.