der Kunst und Wissenschaft, und bald fingen die spanischen Ara¬
ber an, den Geschmack für Philosophie, Arzneiwissenschaft, Ma¬
thematik und Baukunst zu entwickeln, wodnrch sie zu Lehrern
des christlichen Europas in der Kultur und Wissenschaft wurden.
Allein durch fortwährende Thronfolgestreitigkcitcn und znm Theil
unglückliche Kämpfe mit den Christen wurde das Reich der
Ommyahdcn geschwächt, und bei der Thronentsagung des letz¬
en Chalifen (1031) löste das Reich sich in mehrere unabhän¬
gige Staaten auf, von welchen die Königreiche Granada und
Eordova die bedeutendsten waren.
Christliche Reiche auf der pyrenäischen Halbinsel.
Die Ueberreste der Westgothen, welche sich nicht mit
dem herrschenden Volke vereinigt, oder sich demselben unterwor¬
fen hatten, suchten eine Zuflucht in den asturischen und pyrcnäi-
schen Bergen, von wo aus sie, obwohl ohne kräftiges Zusam¬
menschließen, ihren ritterlichen romantischen Kampf mit den Ara¬
bern begannen, Als König Sancho Major von Navarra'M
Jahre 1035 seine Besitzungen und Statthalterschaften unter seine
Söhne thcilte, fiel die Grafschaft Burgos Ferdinand I. zu,
der mittelst Heirath sich die Grafschaft Leon, die Grundlage
des Königreichs Kastilien erwarb. Ferdinand l eroberte ei¬
nen Theil des jetzigen Portugals; der Kampf gegen die Araber
wurde von seinem Sohne, Alphons VI, und dem Helden Cid,
dem in Romanzen besungenen Krieger, fortgesetzt. Auch To¬
ledo wurde von den Christen eingenommen. Allein die Araber
riesen neue Schwärme ihrer Glaubensgenossen, die Moraviden,
aus Afrika, in's Land, die in zahllosen Schaaren in Spanien
landeten, und die christlichen Fürsten wurden bei Zelaca in der
Gegend von Badajoz (1087) geschlagen. Allein die Macht
der Moraviden zerfiel bald im Kampfe mit einem andern afri¬
kanischen Glaubensbundc, den Almohadcn, und die Christen
machten gute Fortschritte.