den 74. Hornung 1742 übergieng, vordrang, und ganz
Baiern in seine Gewalt brachte. So fiel auch der
Prinz Carl von Lothringen in Böhmen ein, vertrieb
allenthalben die Franzosen, und im I. 1743 schloß
der Fürst Lobkowi; mit 16 tausend Ungarn ein gleich
starkes Heer der Franzosen in Prag ein, aus welcher
Stadt diese mitten im strengsten Winter heimlich
wegzogen, und viele tausend Mann allein durch Hun¬
ger und Frost verloren. Ein neues französisches
Heer von 26 tausend Mann , wvbey sich auch Pfälzer
und Hessen befanden, drang zwar wieder mit glück¬
lichen» Erfolg nach Baiern; allein da die österreichische
Macht, nach deru mit Preußen zu Breslau geschloß-
uem Friede, sich nunmehr ganz wider das französi'sch-
baierische Heer vereinigen konnte, so kam ganz Bai-
ern wieder in der Königin« von Ungarn Gewalt, wo¬
durch die Umstande des Kaisers Carl VHten, dee
seine Jnterimsresidenz zu Frankfurt, wohin auch der
Reichstag verlegt wurde, nehmen mußte, so mißlich
wurden, daß Frankreich, Preußen, Churpfalz und
Hessenkassel den 22ten May 1744 eine Union unter
sich schloßen, vermög welcher König Friedrich neuer¬
dings in Böhmen einbrach. Dieses hatte die Folge,
daß der Prinz Carl nach Böhmen eilen mußte, wo¬
durch dann den Baiern und Franzosen der Weg in
die schwäbisch - vorderösterreichischen Länder wieder
geöffnet wurde. Llchon schienen die Sachen für die Bai¬
ern eine bessere Aussicht zu gewinnen, als der Kaiser,
der sich indeß nach München begeben hatte, daselbst
den Loten Jän. 1745 tm gZsten Jahr seines Alters
unvermuthet starb. Sein Sohn und Nachfolger Mav
Joseph schloß hierauf mit Oesterreich den 22. April
*745 ZU Füßen einen Frieden, vermög welchein er
sich aller, der pragmatischen Sanktion zuwiderlaus
senden, Ansprüche begab, dann be») der künftigen
Kaiserwahl dem Großherzog Franz von Toscana seine
Stimme versprach, und übrigens seine Länder zurück
erhielt. Auch der König von Preußen, nachdem er
noch 1745 den 4. Juny zu Hohenfriedberg, den zc>.
Sept.