ii8 Sechster Zeitraum.
Jahre die Stelle eines Consuls von ihm zugedacht.
Und die Undankbaren tödteten ihn gewaltsam mit 23
Wunden. War das nicht abscheulich? Und Casar
war ein so grosser Mann! Wollt Ihr noch etwas von
ihm hören? Ja, nicht wahr. Als sein Gegner Pompe-
jus nach der Schlacht bei Pharsalus nach Aegypten
entflohen war, folgte ihm Casar. Die Minister des
gegyptischen Königs glaubten sich bei dem Casar recht
beliebt zu machen, wenn sie Pompejus aus der
Welt schafften. Sie ließen ihn daher ermorden, und
überreichten dem Casar, als er hier anlangte, den
Kopf des Pompejus. Aber er wendete sich mit Ab¬
scheu ab, ließ dem Pompejus zu Ehren in Aegypten ei¬
nen Tempel bauen, eine Saule errichten, und die Meu¬
chelmörder hinrichten. Einmal fuhr er in einem klei¬
nen Kahn auf dem Meere: plötzlich sah er sich von
feindlichen Schiffen umringt. Er trug wichtige Pa¬
piere bei sich, die er dem Feinde nicht in die Hände fal¬
len lassen wollte. Ein Anderer harte nun die Papiere
zerrissen, ins Meer geworfen und sich selber Preis ge¬
geben. Aber Casar sprang ins Meer, hielt die
Schriften empor über die Oberfläche des Wassers, und
schwamm, mit einer Hand und den Füßen rudernd,
glücklich zu den Seinigen hinüber- Als er in Aegyp¬
ten war, hörte er, daß der König von Pontus,
P h a r n a c e s, Kleinasien überfallen habe. Mit Win¬
desschnelle brach er mit drei Legionen nach Asien auf,
vernichtete das feindliche Heer, und jagte selbst den
König aus seinem Reiche- Dann schrieb er über die¬
sen Feldzug nichts weiter nach Rom, als die wenigen
Worte: ich kam, ich sah, ich siegte! Nach seinem Tode
ging Rom mit starken Schritten dem Untergange ent-
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