123
Sechster Zeitraum.
Lagt Aegypten, Syrien und Judäa an sich.
Er nahm Jerusalem ein, und führte gegen 30,000
Juden nach Aegypten, wo sie sich bald sehr vermehrten
und reiche Handelsleute wurden. Etwa zwanzig Jahre
spater bemächtigte sich der syrische König, Anti 0-
chus der Große, der Herrschaft über Palästina,
dem sich die Juden auch gern ergaben, weil er der
mächtigste unter den damaligen Königen in jenen Ge¬
genden war; sie befanden sich auch unter dem Schutze
ihres neuen Gebieters recht wohl. Als aber der thö-
richte,grausame Antiochus EpipHanes zur Regie¬
rung kam, ging es ihnen fast noch schlimmer, als je¬
mals. Er nahm ihnen alle heiligen Geräthschaften
von Werth aus dem Tempel, verunreinigte den Tem¬
pel, und wollte sie endlich auch zur Annahme der grie¬
chischen Religion zwingen. Wer aber entsagt gern sei¬
nem Glauben und seinen gottesdienstlichen Gebrau¬
chen? Genug, sie widersetzten sich seinem Willen, und
wurden dafür schrecklich gemishandelt. Einmal wur¬
de eine Mutter mit sieben Söhnen unter grausenvollen
Martern hingerichtet. Unter diesen grausamen Ver¬
folgungen erstand endlich ein Heldengeschlecht, die Fa¬
milie des Priesters Mattathias. Diese zog sich An¬
fangs in die Einsamkeit zurück, um nicht gequält und
in dem gewohnten Gottesdienste gestört zu werden; als
sie aber auch hier die gesuchte Ruhe nicht fand, begann
ihr Oberhaupt den Kampf gegen die Verfolger. Er
glückte; darauf übertrug der schwache Greis seinem
rüstigsten und tapfersten Sohne, Judas Makka-
bäus, das Commando über das Häuflein, welches sich
zu ihm gesammelt hatte, und dieser setzte nun den Krieg
mit Glück fort. Nach ihm nannten seine Anhänger