Full text: Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend

2o6 
Zweiter Zeitraum. 
weise regierte, und so wird ihn kein Mensch um den 
glanzenden Titel eines Eroberers beneiden. Einen Er- 
' oberer kann man wol anftaunen, doch nicht lieben, und 
oft genug flucht sogar die Welt, sowol Zeitgenossen, als 
Nachkommen, den Thaten eines solchen Herrschsüchti¬ 
gen, und seinen, nicht selten vom Zufalle begünstigten, 
Künsten. Wenn aber ein siegender Fürst die überwun¬ 
denen Völker glücklich und besser macht, dann segnen 
spate Geschlechter die Asche des wirklich großen 
ManneS So betrachtet, verdient Karl der Große in 
mehrfacher Hinsicht seinen ehrwürdigen Namen. 
Nach dieser Abschweifung kehren wir wieder zu 
den Unternehmungen der Normänner zurück. Von den 
französischen Normannern, von denen ein Theil unter 
Wilhelm nach England kam, ging eine andere Abthei¬ 
lung in das untere Italien, wovon der größte Theil 
noch den griechischen Kaisern gehörte; aber diese, jetzt 
ohnmächtigen Herrscher hatten es seit einiger Zeit schon 
dulden müssen, daß oftmals große Horden von Ara¬ 
bern aus Sicilien herüber kamen, und sich sogar 
auf einigen Punkten djeses Landes herrschend behaup¬ 
teten. Um so weniger Mühe kostete jenen französischen 
Normannern die Eroberung der italiänischen Provin¬ 
zen, wo sie unter ihren Fürsten Robert Guiscard 
(1014) anlangten. Dieser Robert erhielt (1059) von 
dem Pabste ein großes Stück Landes in Italien zu 
Lehen, mit dem Titel eines Herzoges von Apulien. — 
So weit waren die Geistlichen jetzt schon, daß sie an 
Fürsten Länder als Lehen und hohe Titel gaben. — 
Von Italien selbst schifften sie (,080) nach der Insel 
Sicilien über, verjagten die Araber von dort, eigneten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.