Full text: Mit einem Stahlstich (Bd. 1)

Zeudvolk, Religion und Sprache desselben. 127 
nes Holz zum heiligen Feuer, oder tödte eine Anzahl 
schädlicher Thiere. Stirbt er, bevor das Sühnopfer ge. 
leistet ist, so mögen seine Hinterbliebnen den Priester 
bezahlen, damit dieser die erforderliche Zahl Zzcschnes 
für die Seele des Verstorbnen halte. Den Leichnam aber.' 
soll man an einem abgesonderten Orte, genannt Da- 
khme, dergestalt hinlegen, daß er von Ncgcn und Thau 
getroffen und von fleischfressenden Thieren ausgezehrt wer. 
den kann. Denn weil alles Todte unrein ist und die 
Diener des Ormuzd Feuer und Erde zugleich als Werke 
des guten Gottes verehren, so dürfen sie ihre Todten 
ebenso wenig begraben als verbrennen. Die trocknen 
Knochen übrigens, die wieder als rein gelten, mögen 
in einem ausgemauerten Familienbegräbnisse gesammelt 
werden. — Während der letzten der vier drcitausendjäh- 
rigen Zeiträume wird Ahrimans Gewalt zunehmen und 
das Häuflein der Gläubigen immer kleiner werden. ,,Gu. 
tes thun will er nicht," sagt Ormuzd von Ahriman, 
„auch wenn ihm der Breite nach die Haut abgeschunden, 
und beim Gürtel begonnen würde. Dieser einzig Arge, 
Unreine und Verwünschte hat lange Schenkel, und eine 
lange Junge. Wenn meine Diener Stärke hätten, wie 
tausend Pferde, so würde er sie doch schlagen, und ihnen 
die Männlein und die Weiblein von der Heerde rau- 
ben.„ Allein auch seine Stunde wird endlich kommen. 
Der Komet Gurzschcr reißt sich los von dem Monde, der 
ihn bis dahin bewacht hat, stürzt auf die Erde und setzt 
sie in Brand; Metallberge zerfließen und die aufer. 
standn en Leiber aller Menschen wandeln durch den Glut- 
strom, die der Gntcn mit Lust, und die der Bösen unter 
schrecklicher Qual. Selbst Ahriman wird im Fluß ge. 
schmolzner Erze ausgebrannt, das Faule und Unreine 
des Abgrundes wird aufgelöst und geläutert, und dann
	        
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