V
M Siebentes Hauptstück.
ein Sohn des Kusch genannt, also, wie es scheinen möchte,
als Acthivpicr bezeichnet wird. Jndeß bietet das Ge-
schlechtsregisier des zehnten Kapitels der Genesis so manche
andre Schwierigkeiten dar, daß wir es nicht wagen, aus
dieser vereinzelten Angabe einen historischen Schluß zu
ziehen.
Siebentes Hauptstürk.
Assyrier, Meder und Syrier.
Hoch fühlbarer wird der Mangel an Nachrichten,
sobald wir die Gränzen des jetzigen Kurdistan und die
Umgegend von Mossul betreten. Dort wurde nach Syn-
cellus von Belus, nach Diodor von des Belus Sohne
Ninus, dessen Name uns unwillkührlich an Nimrod
erinnert, 2077 Jahre vor Christus, wenn wir dem Klesias
glauben, 1237, wenn wir Hcrodotö Bericht gelten lassen,
der Grund zum Reiche Assur gelegt. Jedenfalls ist
dasselbe jünger als Babel gewesen; denn die Bibel sagt,
von der babylonischen Ebne Sincar scy Assur, der Grün¬
der Ninive's, ausgcgangen. Ninus soll, nach mehreren
Versuchen, durch die Klugheit seiner Gemahlin Semira-
m i s, einer Tochter der Göttin Dcrkcto oder Mylitta, Baktra
erobert, und die ihnen nachfolgende, als Heldin gefeierte
Semiramis soll seinen Eroberungslauf weiter verfolgt haben.
Rückgekehrt von einem unglücklichen Zuge wider die In¬
dier, verschwindet sie in Baktra, und ihr Sohn Ninyas
erscheint als Herrscher zu Ninive. Nunmehr verliert die
Sage, in ein trocknes Namenregister auslanfend, Leben
und Färbung, und wir vermögen die Lücke nicht einmal
durch Vermuthungen über Religion und Bildung der As¬
syrier ansznfüllen. Denn was hilft es uns, zu wissen,