Anfänge der menschlichen Gesellschaft. 19
auch, daß die Feucrländer ebensogut als der gebildete
Germane unendlich weit über die edelste Thierart sich er¬
heben. Nie demnach wird cs einem Vernünftigen ein-
fatlen, die scharf gezeichnete Grenzlinie zwischen Thicr-
und Menschenwelt zu verrücken. Darauf also kommt cs
hier lediglich an, ob, was man bisher von Erfahrungen
gesammelt hat, mehr für die eine oder für die andre
Annahme spreche. Und da läßt sich nun keineswegs läug-
nen, daß die Abstammung von mehreren Paaren wahr¬
scheinlicher ist, als der entgegengesetzte Fall. Denn der
Neger und Europäer weichen nicht blos in der Haut-
färbe, in der Beschaffenheit des Haars und der Bildung
des Gesichtes, sondern auch in einigen Parthicen der in¬
ner» Organisation dergestalt von einander ab, daß es
schlechthin unbegreiflich scheint, wie das Eine ans dem
Andern entstanden seyn sollte. Wenn wir aber weiter
befragt werden, in wie viele Hauptstämme nach unsrer
Ansicht die Menschen einzutheilen seyen, so können wir
füglich davon absehen, ob die Malayen und die Papus,
die Hottentotten und die Samojeden, die Finnlappen und
die Urbewohner Amerika's eigne Stämme für sich oder
Unterabtheilungen andrer Stämme ausmachen: bei den¬
jenigen Völkern, welche uns in der Geschichte vorherr¬
schend beschäftigen, fällt sogleich ein dreifacher Unter¬
schied vermöge seiner durchgreifenden Bestimmtheit auf,
nämlich der zwischen den Negern, den Mongolen
und den Menschen von kaukasischem Schlage. Die
Erster«, oder die Aethiopier, haben einen hohen Wuchs
und eine wohlgcbildcte Statur, dagegen kurze und wollige
Haare, einen an den Seiten eingedrückten Kopf, ein nach
unten vortretendes Profil, eine aufgestülpte Nase, dicke
und aufgeworfne Lippen, einen langen Vorderarm und
eine glänzend schwarze oder dunkel schwarzbraune Haut¬
farbe. Nicht selten ist es der Fall, daß ein Neger, gleich
dem Affen, sechs Backenzähne hat; auch zeichnet bei die-
2 *