Alexander der Große.
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Stephanien hieß fortwährend o hfos. Gegen die Ele¬
ganten gebrauchte man leichte Reiterei, welche sie in
schnellem Vvrbeireiten verwunden mußten, oder öffnete die
Glieder, um von allen Seiten über die eindringenden
herzufallen, oder lockte sie in verdeckte Gruben, oder
machte sie durch unbekannte und schreckliche Töne scheu,
so daß sie im eignen Heere Schaden anrichteten, oder
schickte Gepanzerte gegen sie aus, die am Helm, an Ar¬
men und Schultern durch Stacheln geschützt waren, und
ihnen den Rüßet abhiebcn oder sie an den Füßen ver¬
wundeten. Von einer Eroberung Indiens kann allerdings
die Rede nicht seyn; aber des rechten Jndusufers, der
wichtigsten Punkte des Stromes und zweier mächtigen
Bundesgenossen auf der linken Seite hatte man sich ver¬
sichert, und dieß genügte, um Verkehr mit den südlichen
Ländern Asiens einzuleiten; wozu übrigens die Bahn aufs
Neue gebrochen werden mußte; denn phönizische Kauflcute
in Alexanders Umgebung hatten über die Möglichkeit ei¬
ner Farth vom Indus in den persischen Golf keine Aus¬
kunft zu geben vermocht. Gehörten etwa diese nicht zu
den am besten Unterrichteten? wurde der Handel nach
Gerrha und den Baharcin-Jnseln überhaupt auf eine Art
betrieben, daß man zu Tyrus und Sidon über die See-
farthen im Dunkeln blieb? hatte dadurch, daß die feige
Politik der Perser den untern Euphrat schloß, auch jener
Handelszweig der Phönizier gelitten? schwiegen sie ab¬
sichtlich, weil sie ahnten, der große Markt werde nach
Susa oder Babylon verlegt werden? Jndeß geht aus
dem Berichte Nearchs, der freilich das öde Gestade im
Osten beschiffte, nicht das Mindeste hervor, was auf leb¬
hafte Schiffarth innerhalb des Golfs schließen ließe, und
auf der entgegengesetzten westlichen Seite war man nicht
einmal so glücklich als auf der östlichen: dreimal sendete
Alexander Schiffe zur U.nseglung Arabiens aus, ohne daß