Rückblick auf den Islam. 43
gen 865 und 856, zu der Zeit, da Theodora die Vor,
mundschaft über Michael Hl. führte, bis nach Mesopota¬
mien vor. Gehülfen seiner Ausschweifungen waren sein
Wessier Fat ah Ben Chacan und die Türken Wassif,
Boga der Aeltere und Bag her. Oft schreckte er
seine Gäste durch Schlangen, die er beim üppigen Mahle
unter der Tafel kriechen ließ. Als er aber auch die Leib-
wache beleidigte, mordete ihn Bagher mit dem kostbaren
Säbel, den er von demselben zum Geschenk erhalten hat¬
te, den 10. Dez. 861; worauf die Leibwache den Sohn
des Ermordeten , M o h a m e d iV. M o n t a s e r ( den
Siegenden), und nach dessen Tode, 862, den Enkel Mo-
tassems Ahmed I, Abul Abbas Mostain (den nach
Gott Rufenden) erhob. Siegreich drangen abermals die
Feldherrn Michaels III. in Mesopotamien ein, obschon
der Paulicianer Karbeas in Tephrika den Griechen zu
schaffen machte. Ucberall herrschten im Reiche Unruhen,
in Dschordschan gründete der Alide Hassan eine Herr¬
schaft und auch die Taheriden in Chorasan konnten
cs nicht verhindern, daß der tapfre Schmidt Jakob
Ben Leit ihnen Sedschcstan entriß und die Dynastie
der Soffariden stiftete. Auch unter der Leibwache
brachen Streitigkeiten aus und da Mostain Parthei nahm,
wurde er 866 zur Abdankung gezwungen und ermordet,
und M u h a m e d V. M o t a z ( der Prächtige), Sohn
Motawakkcls, zum Chalifat erhoben. Dieser ver¬
suchte durch Aufnahme vieler Araber und Perser in die
Leibwache ein Gegengewicht wider die Türken zu finden;
da aber wegen Geldmangels der Sold ausblieb, ward er
genvthigt, dem Throne zu entsagen, und nach schändlicher
Mißhandlung in einen frisch übertünchten Kerker gewor¬
fen, dessen Dünste ihn erstickten. Mit Recht führt seine
Mutter den Namen der Schandebefleckten, Kabiha, fie,
die ausser einem unsäglichen Vorrathe von Perlen und
Juwelen eine Million Dinare aufgehäuft hatte, und statt
50,000 Goldstücke für ihren Sohn aufzuvpfern, aus Geitz
ihn zusammt ihrem Schatze verlor. M u h a m e d VI.