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Fünftes Hauptstück.
Zusammenkunft in das hessische Städtchen Schmalkalden,
um sich über die Errichtung eines Schutzbündnisses zu be¬
sprechen. Der Bund kam damals jedoch noch nicht zum
Abschlüsse. Auch noch etwas Andres, das dem Bund
eine politische Bedeutung gab, war zur Sprache gekom¬
men. Kaiser Karl hatte nämlich die Absicht, seinen Bru¬
der Ferdinand, Erzherzog von Oestrcich und König von
Böhmen und Ungarn, zum römischen König wählen zu
lassen, einmal, weil er wirklich bei seiner häufigen Abwe¬
senheit eines mit dem gehörigen Ansehen ausgerüsteten
Statthalters bedurfte, und sodann, weil er dem Streben
des Herzogs Wilhelm von Baiern zuvorkommen wollte.
Ferdinand aber war nicht nur'dem Herzoge von Baiern,
sondern auch den Protestanten sehr mißfällig, weit er ent-
schiedne Abneigung gegen die Reformation gezeigt hatte,
und man von seiner Macht befürchten mußte, daß er
energische Maßregeln gegen sie ergreifen könnte. Gegen
diese vorzunehmende Wahl legten nun die in Schmalkal¬
den versammelten Stände eine Protestatio» ein. Ohne
sich jedoch hieran zu kehren, ließ Karl am 5. Januar 1531
zu Köln die Wahlhandlung vornehmen. Ferdinand hatte
die Stimmen von 5 Churfürsten, nur die des sächsischen
fehlte, der sich gar nicht in Köln eingefunden hatte. Jetzt
mußten daher die Protestanten den Unwillen des Kaisers
und neuen Königs um so mehr fürchten, und betrieben
folglich den Bund mit größrem Eifer als je. Im Februar
1551 kamen sie zum zweitenmale in Schmalkalden zusam¬
men , wo 6 Fürsten, 2 Grafen und 11 Städte auf 6
Jahre ein Bündniß schloßen, um gegen alle Vergewalti¬
gung in der Religion nach bestem Vermögen einander
beizustehen, und nicht ohne einander Frieden zu machen.
Später (den 24. Oktober 1531) traten auch die baierischen
Herzoge bei, welche in dem Bunde ein Gegengewicht ge¬
gen die durch Ferdinands Erwählung aufs Neue gestärkte