Full text: Mit einem Stahlstich (Bd. 5)

I 
486 Zehntes Hauptstück. 
ponnes an, erstürmte im September nach 42tägiger Be¬ 
lagerung Koron, schlug den Kapudanpascha, bezwang 
Kalamata, später Nauplia, und so, von Mainocten- 
schwärmen verstärkt, nacheinander Kastelle und Städte, bis 
der im 30jährigen Krieg erwähnte Königsmark als Be¬ 
fehlshaber der venetianischen Landmacht am 24. Juli 87 
bei Patras stegte, worauf die Unterwerfung Moreas 
vollendet, und bei einer Beschießung Athens durch Mo, 
rosl'ni die bis dahin ziemlich gut erhaltne Akropolis lei¬ 
der großentheils zerstört wurde. Auch Rußland hatte der 
Kaiser zur Theilnahme am Kriege wider die Pforte auf, 
gefordert, und kaum war Zaarin Sophia 1686 durch 
den früher erwähnten Frieden mit Polen beruhigt wor¬ 
den , so marschierte Fürst Gholizün in die Krim. 
Als Führer der Kaiserlichen eroberte Karl von Lothrin¬ 
gen 1684 Wiscgrad und Pesth, den 19. Aug. 85, drei 
„ Tage nach der Schlacht bei Gran, das feste Neuhäusel, 
am 2. Sept. 86 das zwei Jahre zuvor vergeblich ange¬ 
griffne Ofen, und den 12. Aug. 87 errang er einen 
großen Sieg bci Mvhacz; zu gleicher Zeit hatte Felomar- 
schall - Lieutenant Schulz Tökölys Hauptplätze Kaschau 
und Eperies überwältigt, und Graf Caprara i>cn Fürsten 
Apaffy zur Unterwerfung durch seinen gewonnnen Mini¬ 
ster Michael Teleki bewogen. Jetzt schien es Zeit, 
die durch Waffen geschreckte Nation der Magyaren unter 
das Joch zu beugen, wie einst die böhmische nach der 
Schlacht auf dem meisten Berge. Graf Caraffa er¬ 
schien als Gouverneur in Oberungarn, bildete großen- 
thcils aus Offizieren ein Blutgcricht zu Eperies, und 
ließ als Vorstand desselben viele des Aufruhrs Ueber- 
wiesne oder auch nur Verdächtige foltern, köpfen, rä¬ 
dern, vicrtheilen. Als der Terrorismus aufs Höchste 
gestiegen war, berief Leopold einen Reichstag nach Preß- 
burg, wo der gebeugte Adel am 31. Okt. 1687 auf die 
zwei wichtigsten Privilegien der goldnen Bulle des An¬ 
dreas, auf das Znsurrections, und Wahlrecht Verzicht tek- 
sten mußte: nach dem Rechte der Erstgeburt sollte sich
	        
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