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Achtes Hauptstück.
Gereiztheit: die Oestrekcher zürnten über den barschen, mei¬
sternden Ton des russischen Generals, und hätten in Ober-
italicn gerne ungestört geschaltet; die Engländer fürchte¬
ten, russisches Militär werde einen Hafen am Mittel»
mecr besehen, und Suwarvw wünschte sich einen Schau¬
platz, wo er ohne Ansprüche Oestreichs Lorbeeren ernten
könnte. Hieraus wird begreiflich, warum die Kabinette
von Wien, London und Petersburg in der Mitte Som¬
mers plötzlich die Nöllen neu vertheiltcn, und ihren Fcld-
zugsplan verrückten: Korsakow mit einem Theil der Rus¬
sen sollte während des Augusts in die Schweiß rücken,
Suwarow mit den Uebrigen während des Septembers
Nachfolgen, und den Oberbefehl übernehmen; Karl sollte
am Rheine abwärts bis zur Mosel vperiren, Melas den
vberitalischen Krieg allein beendigen. Als Joubert den
Abzug Korsakows vernahm, beschloß er, ehe Mantua
gefallen wäre, mit verstärktem Heer aus Genua und den
Apenninen hervorzubrechen. Allein am 27. Juli ergab sich
das schlecht vertheidigte Mantua: Kray konnte nun dem
General Suwarvw 12,000 Mann zuführen, und kaum
wußte der Russe die Uebcrzahl wieder auf seiner Seite,
so beschleunigte er den Angriff. Am 15, Aug. entbrannte
die mörderische Schlacht bei Novi. Feurig, wie immer,
stürmte Joubert mitten unter den Feind: er war Einer der
Ersten, welche fielen: Moreau , als Freiwilliger beim Heere
dienend, trat nach dem Wunsch der Feldherr» an Jouberts
Stelle, und mengte, wie es nicht anders seyn konnte,
in den ursprünglichen Schlachtplau fremde, störende Ge¬
danken. Dennoch leisteten die Franzosen, obgleich viele
Neulinge unter ihnen fochten, nur allzulange Widerstand:
Melas umgieng ihren rechten Flügel, die erhitzten Rus¬
sen gaben kein Quartier, und mehr als 16,000 Republi¬
kaner wurden erwürgt, verwundet und gefangen. Ein
so gewaltiger Schreck kam über die Direktoren, daß sie
den wackern Championnet seiner Fesseln entledigten, und
zu der bei Grenoble versammelten Reserve- und Alpen-
armee beorderten, welche die Trümmer des italischen
