Full text: Mit einem Stahlstich (Bd. 6)

Kaiser Napoleon u. die französische UtikversalmonarchK. 381 
ihm vom Consul befohlne Reise nach Aegypten, Syrien 
und den jonischen Inseln sagte. Den 8. März 1803 kün- 
digte König Georg dem Parlament die Nothwendigkeit 
kriegerischer Vorsichtsmaßregeln an, und der Consul legte 
darauf hin, bei öffentlicher Audienz, vor den Ohren des 
Botschafters Whitworth, dem Kabinet von St. Ja« 
mes treubrüchige Absichten zur Last. Bitter und erfolg, 
los waren daher die Unterhandlungen, welche man jetzt 
wieder hinsichtlich Maltas führte. Jndeß faßte sich Na¬ 
poleon: er ahnte, daß hier der Scheideweg sey zwischen 
Frieden und endlosem Krieg: er milderte seine Sprache, 
und that Derglcichsvorschläge. Zu spät! Whitworth ver¬ 
langte Pässe; England erklärte den Krieg, am 18. Mai 
1803: Flotten stachen in alle Meere, sperrten Frank¬ 
reichs Häfen, eroberten seine Kolonien, halfen den Ne¬ 
gern von San Domingo zur Befreiung. Der Consul 
hatte hieher seinen Schwager Leclerc, und Dieser hatte 
den listig gefangnen Toussaint Louverture nach Frankreich 
geschickt, wo er in Pous vergiftet worden seyn soll. An 
Toussaints Stelle erhob sich der Neger Christoph: 
Krankheiten rieben die Armee auf: Leclerc starb aus 
Verdruß; sein Nachfolger Nocham beau mußte sich am 
50. Nov. 1803 den Engländern ergeben. Wüthend be¬ 
setzte der Consul den 5. Juni 1803, um England zu 
kränken, das deutsche Churfürstenthum Hannover, sam¬ 
melte längs der Nordküste ein mächtiges Heer, traf ko. 
lossale Landungsanstaltcn, zwang Holland zu unmittelba¬ 
rer Theilnahme, und vcrpfiichtete im Oktober Spanien 
zu monatlich 6 Millionen Livres Hülfsgeldern. Das 
brittische Ministerium dagegen rechnete auf einen inner» 
Umsturz der Republik: Pichegru, welcher seit der Flucht 
aus Cayenne, Georg Cadoudal, welcher seit Unterwer¬ 
fung der Vendre in England wohnte, kamen im Januar 
1804 heimlich nach Paris, und conspirirten mit dem durch 
seine junge Frau und deren Mutter aufgewiegelten, über 
das Concordat, die Ehrenlegion und Napoleons Kälte är¬ 
gerlichen Moreau. Einigung war nicht möglich: Jene
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.