Full text: (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) (Unterrichtsstufe 2)

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Macht würde zu groß werden, war indeß die Veranlassung, daß ein Theil 
des Heeres nach Hause ging. Die klebrigen wurden glücklich aus dem Lande 
getrieben. Athen war gerettet; allein der nach Persien gegangene Hippias 
bemühte sich hier, den persischen König Dareios zum Kriege aufzureizen. 
§. 15. Die Perserkriege. Das große persische Reich ist uns 
schon aus Heft I. §. 4. bekannt. Nach dem Tode des Khros war der 
Umfang desselben noch größer geworden. Da es aber aus vielen ihrer 
Eigentümlichkeit nach verschiedenen Völkern bestand, und da diese 
größtentheils unter dem Drucke strenger Despoten gelebt hatten, so 
fehlte dem Reiche die Einheit, welche es zu großen Unternehmungen 
fähig machen konnte. Mit Griechenland verhielt es sich anders. 
Die griechischen Völker waren eben im Aufblühen begriffen und 
von dem Gefühl für Freiheit und Vaterland beseelt. Dieses Gefühl 
zeigte sich bei Allen, welche den Namen Griechen führten, wenn auch 
die Veschiedenheit einzelner Staaten manche Reibungen und Kämpfe 
veranlaßt hatte. Zwischen diesen freiheitsliebenden Griechen und den 
in Zwist und unter äußerm Druck lebenden Persern entstand jetzt 
Krieg. — Die an der Küste von Kleinasien wohnenden Griechen wurden 
von den Persern mit argwöhnischen Augen angesehen. Die Perser 
fürchteten diese Kolonieen und Dareios Hystaspis, König von Per¬ 
sien, inachte Pläne, sie zu schwächen. Veranlassung dazu fand sich bald. 
Während eines großen Feldzuges, den Dareios gegen die jenseit der 
Donau wohnenden Scythen unternahm, mußten die kleinasiatischen 
Griechen eine über den Fluß geschlagene Brücke bewachen. Fast hätten 
sie dieselbe auf den Rath des Miltiades abgebrochen, um so dem Da¬ 
reios die Rückkehr abzuschneiden. Allein .Histiäos, der Statthalter 
des mächtigen Milet, war dagegen. Dareios setzte indeß doch Mi߬ 
trauen in seine Person und gab nach Beendigung des Krieges die 
Statthalterwürde seinem Schwiegersohn Aristagoras. Dieser, ein 
ehrgeiziger Mann, wandte sich an die übrigen kleinasiatischen Griechen 
und forderte sie zum Abfall von Persien auf. Um aber seinem Unter¬ 
nehmen einen günstigen Erfolg zu bereiten, reiste er nach Griechenland 
und erhielt hier, nachdem ihn Kleomenes, König von Sparta, zurück¬ 
gewiesen hatte, von den Athenern eine kleine Flotte. Mit dieser zogen 
die Ionier gegen Sardes und verbrannten die Stadt. Allein die 
Heeresmacht der Perser war sehr bedeutend, und wiewohl mehrere In¬ 
seln (Samos, Lesbos, Chios) den Kampf der Ionier unterstützten, so 
erfochten doch die Perser einen vollständigen Sieg. Milet wurde eine 
Beute der Perser. Athen hatte an diesem letzten Kampfe keinen An- 
theil genommen; aber Dareios war über die Verwegenheit der Athener 
so ergrimmt, daß er, besonders noch durch den Hippias aufgereizt, einen 
Krieg gegen dieselben beschloß. Um ja durch andere Unternehmungen
	        
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