Vorwort,
Die griechische und römische Geschichte, die vorher den Lehr¬
stoff für Sexta und Quinta bildete, ist durch die Ministerialverord-
nung vom 12. Februar 1916 nach Quarta verschoben worden, wo¬
durch die Herstellung eines neuen Leitfadens sich nötig gemacht
hat. Einzelne Abschnitte aus den Leitfäden für Sexta und Quinta
(Leipzig bei Teubner, 3. Aufl., 1912 u. 1914) sind herübergenommen
worden, aber ergänzt und umgestaltet, um dem Alter der Schüler
und den Klassenzielen zu entsprechen; der größte Teil des vor¬
liegenden Leitfadens ist ganz neu entstanden. Dabei ist die römische
Geschichte, die in so enger Beziehung zu unserer vaterländischen
Geschichte steht, mit etwas größerer Ausführlichkeit behandelt worden
als die griechische, deren hervorragende Bedeutung für Geistes¬
wissenschaften und Kunstverständnis erst im Unterricht der Ob er¬
klären zur Geltung kommen kann.
In der Anordnung des Stoffs ist der Verfasser der Zerlegung
in einzelne Bilder, möglichst Lebensbilder, die durch die Mini-
sterialverordnung vom 22. Dezember 1902 angeordnet war, treu
geblieben, nicht nur um die Gleichartigkeit des Aufbaus für alle
Teile des Leitfadens festzuhalten, sondern auch in der Überzeugung,
daß für die Unterstufe des Geschichtsunterrichts die Ermöglichung
eines raschen Überblicks notwendig ist,, ganz abgesehen von der
wünschenswerten Pflege der Neigung für Heldenverehrung. Auch
fand der Verfasser in dieser Stoffverteilung eine große Unter¬
stützung seiner Absicht, einen beträchtlichen Teil des unnützen
Ballastes an Eigennamen und Jahreszahlen, den die meisten Lehr¬
bücher der Geschichte des Altertums trotz aller berechtigten Klagen
von Auflage zu Auflage fortschleppen, abzustoßen, was bei einem
fortlaufenden Berichte erschwert ist. So wird dem Gedächtnisse
der Schüler die Aneignung einer sehr großen Menge von Namen
und Zahlen erspart, ohne daß wirklich Wichtiges und Wertvolles
übergangen und vernachlässigt zu werden brauchte.