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kirche, doch hat er sich später freilich auch an größere Vorwürfe,
wie die Darstellung eines niederrheinischen Tanzfestes, gewagt. Er
soll im Jahre 1503 zu Bocholt gestorben sein. Bocholt war der
Hauptort des Fürstentums Salm-Salm.
Die Ämter zerfallen in die östlichen: Velen, Ramsdorf, Reken,
in die westlichen: Rhede, Dingden, Lindern, Werth und in die
mittleren: Weseke, Gemen, Heiden, Marbeck, Raesfeld.
Velen mit den Land- und Pfarrgemeinden Velen von 949 und
Waldvelen von 583 Eingesessenen. In Velen befindet sich das
Schloß des Grafen von Landsberg-Velen und Gemen mit schönen
Parkanlagen.
Ramsdorf bildet das Dorf mit 777 und das Kirchspiel mit
1112 Eingesessenen. Reken umfaßt die Land- und Pfarrgemeinde
Groß-Reken mit 2265 und Klein-Reken mit 433 Eingesessenen. Bei
Groß-Reken befindet sich die katholische Arbeiter-Kolonie „Maria
Veen".
Diese drei Amter, auf sandiger, aber ziemlich fruchtbarer Ebene,
treiben Leinen- und Neffelweberei, sowie eine nicht unbedeutende
Fabrikation von Stühlen.
Das Amt Rhede mit der Land- und Pfarrgemeinde Rhede von
1689, Dingden mit denselben Gemeinden von Dingden mit 2107; Lin-
dern ebenso von Lindern mit 665, Suderwyck mit 716, Werth gleich-
falls von 515 Eingesessenen. Suderwyck liegt in fruchtbarer Gegend,
harl an der Grenze und ist mit dem holländischen Städtchen Diexperto
zusammengebaut. Es befinden sich dort 408 Evangelische und 304 Ka-
tholiken; jede Konfession hat ihre Kirche. Die Grafschaft Werth,
früher zum Hochstifte Münster gehörig, kam 1806 unter die Salmsche,
1815 unter die preußische Herrschaft.
Das Amt Weseke hat die gleichnamige Land- und Pfarrgemeinde
mit 1684, das von Gemen das gleichnamige Kirchspiel mit 815 und
die gleichnamige Stadt mit 1008, darunter 207 Evangelische, das
von Heiden mit der Land- und Pfarrgemeinde gleichen Namens
mit 1901, das von Marbeck mit derfelben Gemeinde gleichen Namens
mit 835, das von Raesfeld die gleichnamige Land- und Pfarr-
gemeinde mit 1873 Eingesessenen. Raesfeld, in freundlicher Um¬