Object: Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte (Cursus 1)

Zwölfte Periode: — vermischte Notizen. Z. »49. 45? 
Macht und weitläufigen Ländern bestehe, lehrt vorzüglich 
die neuere Geschichte: Denn Staaten, welchen eS daran 
nicht gefehlt hat, sind vielmehr oft die unglücklichsten ge. 
wesen. Aber weise Geseze, die für'S Ganze wohl erwogen 
sind, und von Fürsten und Obrigkeiten selbst treu beob¬ 
achtet, und auf alle Art in Ehren erhalten oder nach Ge. 
rechtigkeit gehandhabt werden, nebst angemessener StaatS- 
Oekonomie; so wie Unterthanen, die mit ihren Regenten, 
und unter einander in allen ihren Ständen, zur Beförde¬ 
rung deS gemeinen Wohl'S vereinigt sind, geschäfftige Tu¬ 
gend, nüzlichen Fleiß , und treue Pflicht-Erfüllung üben: 
Dieses zusammen macht Länder und Völker glückselig, und 
lehret erst Macht und Volksglück nüzlich gebrauchen. 
3« Ueber den Bestand der Geseze in den neuern 
Staaten. — Alle gesittete Völker haben bis auf unsere Zei¬ 
ten Geseze für unentbehrlich zu ihrem Wohlstände gehal¬ 
ten; aber der Bestand derselben ist noch sehr verschieden. 
Einige haben dieselben nach ihrem eigenthümlichen VolkS- 
Eharakter, ihren Neigungen und Bedürfnissen, geschickt 
eingerichtet. Andere hingegen haben theils die Geseze frem¬ 
der Völker bei sich ausgenommen, und durch Abänderun¬ 
gen brauchbar zu machen gesucht: sie haben dabei theilS 
dem Herkommen und alten Gewohnheiten gleiche Gewalt 
mit Gesezen ertheilt; theilS eine Menge willkürlicher Ver¬ 
ordnungen gegeben, bei welchen das natürliche Recht oft 
wenig zu Rathe gezogen worden ist. Dieses ist der Be¬ 
stand der Geseze in mehrern europäischen Staaten. Da¬ 
her bleibt ihnen noch ungemein viel Gutes zu stiften übrig; 
und die Kunst gute Geseze zur allgemeinen Ausübung zu 
bringen, mangelt noch beinahe gänzlich. 
4. Ueber die Ausbreitung der Wissenschaften/ und 
was dieselben vermögen. — Es gehört zu den Vorzügen 
der irten Periode, daß die Gelehrsamkeit, und überhaupt 
nüzliche Kenntnisse aller Art in den meisten Ländern Eu- 
ropens mehr oder weniger bekannt, in Schulen gelehrt, 
und fast in jeder Landessprache zum Lesen verbreitet wor¬ 
den sind. Dadurch sind dann viele Menschen aufgeklärter 
worden, d. h. ihr Wissen hat in vielen Stücken Erweite-
	        
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