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klare, Helle, ruhige, besonnene Vernunftansicht; haßte alle blinde 
Unterwerfung unter fremde Autorität (unter eine fremde Ansicht und 
Meinung). Er war überall, und im vollsten Sinne des Wortes, 
Protestant. Intoleranz und Proselytenmacherei waren ihm ein Gräuel. 
Nie warb er für seine Ansichten, seine Meinungen, er ließ die Stimme 
der anerkannten Wahrheit frei ertönen, aber sie von selbst wirken. 
Vielfältig hat er in seinem Wirkungskreise sich für Wahrheit und 
Recht thätig erwiesen, viel Schönmenschliches geübt. Das bewäh¬ 
ren öffentliche gemeinnützige Anstalten, davon zeugen Hunderte, 
die Beweise seiner Wohlthätfgkeit empfingen. So war er; so blieb 
er bis an das das Ende seines Lebens. — — Er starb zu früh 
für eine große Zahl durch ihn Getrösteter und Geretteter, für das 
Gute und Schöne, für seine Freunde, aber getreu dem Rechten, dem 
Wahren, dem Guten."-- 
Schröder war auch ausgezeichnet als Freimaurer. In sei¬ 
nem 70. Jahre (1814) wurde er zum Großmeister gewählt. Leider! 
daß er nur noch zwei Jahre den mächtigen Hammer führen konnte! 
Seine Brüder im Maurerthume feierten aber auch sein Leichenbegäng- 
niß wahrhaft prachtvoll, und trauern noch heute um den unersetzli¬ 
chen Verlust. 
So war er groß auf der Schaubühne der Kunst und groß und 
gut auf der Schaubühne, des Lebens. Von der Einen wie von^ der 
Andern könnt' er mit seligem Bewußtsein abtreten. Mit Thränen 
der Bewunderung und des Schmerzes sah man ihn scheiden, ob 
ihm auch die Ruhe zu gönnen war, nachdem er 70 Jahre der Kunst, 
dem öffentlichen Wohle und der Lugend geweiht hatte.
	        
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