63
Fürst Blücher von WahlfMdt.
Marschall «Vorwärts!
Ja, von dem Feldmarschall Vorwärts! will ich Euch erzählen,
Ihr herzlieben, keutschen Knaben, die anmuthige Lebensgeschichte vom
Vater Blücher, daß Euch das teutfche Herz vor Freude im Leibe
wackeln soll. Hört mir nur auch recht aufmerksam zu und laßt den
Muth nicht sinken, wenn's auch ein Mal nicht so recht vorwärts gehen
sollte. Vater Blücher verlor den Muth niemals: d'rum ist's nachher mit
ihm auch wieder desto schneller vorwärts gegangen. Nun hört nur!
Zum Theil lag schon die Tapferkeit im Blute, denn unsers Geb¬
hardt Leb recht Vater war Rittmeister in Hessen-Kastelschen Dien¬
sten. Aus dem Hause Großen-Ranzow, im Herzogthum Meklenburg-
Schwerin entsprossen, hielt er sich zu Rostock auf und hier wurde
ihm unser Held am 16. Dzbr. 1742 geboren. Kaum war der Knabe
aus den Kinderschuhen getreten; so erhoben sich auch schon die Stür¬
me des siebenjährigen Krieges, und, um den Knaben diesen Stürmen,
die ihn später zu den Gipfeln des höchsten Ruhmes emporführten,
nicht ausgesetzt zu sehn, entschloß sich der Vater, ihn und seinen äl¬
teren Bruder Ulrich auf die Insel Rügen zu ihrem Schwager,
dem Rittmeister von Krackwitz, zu schicken. Der ehrliche Vater hatte
geglaubt, das recht gut zu machen; aber, wie das wohl kommt: der
Mensch denkt, Gott lenkt! Die muntern, lebhaften Knaben fanden
an den schwedischen Husaren gar großen Gefallen und, wie sie bis¬