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her Soldaten gespielt hatten, wollten sie nun auch wirklich Sol¬ 
daten werden! Husaren vor Alle»! Das schimmert und glänzet 
so wunderschön, möcht' gar zu gern unter die Husaren gehn! — 
So haben gewiß schon viele hundert wilde und lustige Jungen 
gedacht und so dachten auch die kleinen Blücher. Die Verwandten 
mochten ihnen sagen und vorstellen, was sie wollten, das half alles 
Nichts: sie ließen sich, Ulrich 13, Gebhardt Lebrecht kaum 12 Jahre 
alt, unter das Husarenregiment aufnehmen, das jetzt das von Mör- 
nersche beißt. Unter den Schweden aber, die der junge Blücher recht 
herzlich lieb hatte, als tapfere Soldaten und als brave, fromme Men¬ 
schen, sollt' es mit dem kühnen Junker nicht lange dauern. ' Bei ei¬ 
nem Vorpostengefechte mit preußischen Husaren war das Bürschchen 
zu vorlaut und siehe da! gar bald umzingelt und gefangen genom¬ 
men! Schwerlich hatte das den preußischen Husaren gelingen sollen, 
wenn nicht Blüchers Pferd eine Schußwunde erhalten hätte. Da machte 
der preußische Schnurrbart von Wachtmeister kurz Federlesen mit ihm. 
Er setzte das zarte Junkerchew mit auf sein Roß und jagte mit der 
schmucken Beute zu den Seinigen zurück. Aber das mochte der Herr 
Wachtmeister wohl nicht ahnen, daß er in dem gefangenen Jüngel¬ 
chen dem preußischen Heere seinen dereinstigen Feldmarschall zuführe 
und, wenn das Grab jenes alten Schnurrbarts bekannt oder noch zu 
entdecken wäre; so verdiente er wohl ein Denkmal für seinen tapfern 
Streich, dem Enkel und Urenkel so unendlich segensreiche Folgen ver¬ 
danken! — 
Der junge Gefangene wurde dem Obersten vorgestellt, welcher 
das feindliche Husarenregiment anführte. Er hieß von Belling und 
es gefiel ihm der dreiste, muntre Knabe über alle Maaßen. Da be¬ 
hielt er den jungen Blücher fast ein Jahr lang auf Ehrenwort bei 
sich und oft schlug er ihm vor, in preußische Dienste zu treten. Der 
brave Junge aber lehnte dieß Anerbieten ab und erklärte standhaft,
	        
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