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4i.
PerikleS beginnender Einfluß und Kimons
Verbannung. ^
(469 — 461 v- Chr.)
Der Geist und die Absichten desThemisto-
kles, die bisher durch Kimons und seiner Par¬
tei Bemühung zurückgedrängt worden waren,
fingen an in einer vergrößerten und verschönet,
ten Form wieder aufzuleben in dem Sohne des
Tanthippus, des ehemaligen Gegners des
Themistokles und Siegers von Mykale, dem
Perikles (-). Dieser große Mann, den die Ge¬
burt mit allen Ansprüchen, die Natur mit den
höchsten Fähigkeiten, der Unterricht aber beson-
ders in der damals durch Anaxagoras nach
Athen gebrachten Philosophie *) mit der höchsten
Würde der Gesinnung und der seltensten Ge-
wandheit und Tiefe der Einsicht begabt hatte,
schien von allen Seiten zum Herrschen berufen
zu seyn, welche Aufgabe er auch in einer langen
und ununterbrochnen Dauer zur Verherrlichung
Athens gelöst hat. Nachdem er durch einen
*) Seitdem Athen der politische Mittelpunkt wurde, ward
es auch der Sammelplatz der Wissenschaften und Kün?
ste, deren Pfleger sonst in den verschiednen Niederlas¬
sungen der Griechen zerstreut waren.
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