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sehen; theils zeigte er ihnen als Beispiel die
Größe und Würde seines Betragens, mit wel¬
chem er den Verlust seiner besten Freunde und
die Verödung fast seines ganzen Hauses ertrug,
und nur als er seinem letzten und geliebtesten
Sohne Paralus O) nach griechischer Sitte
den Todtenkranz aufsetzte, aus seinem männli¬
chen Auge eine Thräne stürzen ließ. Obgleich
aber die Wuth seiner Feinde endlich doch durch-
Lrang, er zu einer Geldbuße von 15 Talenten
verdammt und von aller Verwaltung des Staats
ausgeschlossen ward, so mußten sie doch, bald
erkennend, daß er der tüchtigste Mann sey, zu
ihm zurückkehren, und ihm die Führung der
sämmtlichen 'Angelegenheiten ihres Staates an¬
vertrauen, der bis jetzt unter seinen Händen im
Kampfe nichts verloren hatte, sondern den noch
in diesem Jahre zwei erfreuliche Vorfälle tra¬
fen: der eine war die Aufhebung einer sparta¬
nischen Gesandtschaft *) in Thracier,, die theils
*) Die Gesandten wurden nach Athen gebracht und ohne
weiteres zum Tode verurtbcilt, theils um das Berget»
tungsrecht auszuüben, da die Lakcdaimonier zuerst beim
Ausbruche des Krieges alle Kaufleute der Athener und
ihrer Bundesgenossen, wenn sie ihnen in die Hände
gefallen waren, ol^ie Barmherzigkeit umgebracht hat¬
ten, theils um sich an dem Korinther Aristeus, Ad«'«
mants «?ohn, der mit darunter war, zu rachen, weil
er den Abfall von Potidäa besonders veranlaßt hatte.