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mer übrig geblieben, weil diese Gebäude nicht, 
wie jene, aus Marmor, sondern aus Vackstei- 
neu aufgeführt waren. 
So furchtbar die unumschränkte Gewalt 
der persischen Despoten auch seyn mußte, so 
fand sie doch ein Gegengewicht in der Religion, 
deren Cultus sich auch die Herrscher nicht ent¬ 
ziehen konnten, weil sie von einer Priesterkaste, 
den Magiern, umgeben waren, die ein viel zu 
großes Interesse dabey hatte, als daß sie die ge¬ 
ringste Vernachläßigung des dahin einschlagenden 
Ceremoniels hatte zulassen sollen. Auf einem 
Altare im königlichen Pallaste ward das heilige 
Feuer, das Bild der göttlichen Reinheit, unab- 
läßig unterhalten. Der König mußte demselben 
täglich in Gegenwart der Magier seine Vereh¬ 
rung beweisen, es ward vor ihm hergetragen, 
so oft er sich öffentlich zeigte, und ausgelöscht, 
wenn er starb. 
Jedes Wort, das der König öffentlich sprach, 
und jede seiner Handlungen, ward der Aufzeich¬ 
nung werth gehalten, daher war er immer von 
Schreibern umgeben *). Cilboren oder Schnell¬ 
läufer waren durch das ganze Reich scationen¬ 
weise vertheilt, ihm die Nachrichten aus allen 
drey Welttheilen zu überbringen, oder seine Be- 
*) Diese Sitte war nicht biotz den Persern eigen sondern 
herrschte bei den niehresten andern Völkern Asiens. Ja 
sie findet sich noch heut in Tage. 
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