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Spaniens ff)re Gerichtshöfe, tndeß ihre Spü, 
rer im ganzen Lande vertyeilt wurden. Es war 
dabet ganz vorzüglich auf die Vertilgung der 
Mauren und Juden im Reiche abgesehen, die 
zwar auf den ersten Anblick grausam scheint, 
aber neben dem rohen Religtonsetser, der es löb¬ 
lich fand, zur Begründung einer festen Macht 
eben so nothwendig war. Man weiß, wie ge- 
waltig das Reltglonslnteresse auf den großen 
Haufen wirkt; nimmermehr also konnte in vor, 
kommenden.Fallen der König auf allgemeinen 
Beistand seines Volks rechnen, wenn ein dreifa, 
ches und so verschiedenartiges Interesse dies 
Volk spaltete. Dazu kam, daß die Juden im 
Besitz des meisten baaren Geldes in Spanien, 
und die Mauren in Besitz des Seehanvels wa¬ 
ren, und daß folglich der Eigennutz bei der Ver¬ 
treibung beider keine schwache Stimme hatte. 
Verdammte aber die Inquisition auch dar, 
um nicht jährlich Tausende zum Scheiterhau, 
feil, so war es doch der Regierung lieb, daß sse 
es that; und well bet diesem heillosen, die Mensch, 
heit entehrenden Ketzergerichte keine Zeugen öf, 
fentlich genannt Und jedes Zeugniß angenommen 
wurde, wenn es nur nicht für den Beklagten 
war, so hatte der König, als Oberhaupt dieses 
Gerichts, an diesem prtvilegirten, ja geheiligten 
Tribunale der Ungerechtigkeit das bequemste In, 
strument, sich jedes verdächtigen Kopfes vom
	        
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