5 86 , ' 
den letzten Gebrauch, indem er damit vor dem 
Bilde der Mutter Gottes Schildwacht stand. 
Dann legte er Schwert und Dolch für immer 
fn dem Kloster nieder, und vertauschte seine 
Kleider mit einem Sach und einem Strick, ging 
auch anfangs barfuß, bis ihn der Schmerz in 
seinem geschwollenen Fuße zwang, diesen mit 
Pfriemenkraut zu bewickeln. Bettelnd half er 
sich von Dorf zu Dorf, bis er nach Manrefa 
Am- Hier brachte er als Eremit erne Woche 
ohne Speise und Trank in einer Höhle vor der 
Stadt zu, und er wäre gewiß vor Entkräftung 
yaselbst gestsrben, hätten nicht zufällig Leute ihn 
entdeckt, und ihn ins Leben zucückgerufen« Zn 
dem unnatürlichen Zustande der geistigen An, 
spannung, in dem er gelegen hatte, waren ihm 
die seltsamsten Gestalten vorgekommen, deren er 
sich jetzt in seiner Schwärmerei at6 göttlicher 
Offenbarungen rühmte. Selbst die unbegreifliche 
Dreieinigkeit hatte sich ihm enthüllt. 
Eine übertriebene Strenge gegen sich selbst 
unterhielt diese religiöse Begeisterung ununter, 
brochen fort. Dreimal des Tages geißelte er 
sich, sieben Stunden brachte er mit Gebet zu, 
seine Nahrung war Wasser und Brod, sein La, 
ger die bloße Erde» Ze mehr diese Lebensart 
ihn abzehrte, desto stolzer ward er, und je ähn, 
ltcher sein Aeußeres einem Rasenden wurde, de, 
sto heiliger kam er sich vor. In Manresa mach,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.