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den letzten Gebrauch, indem er damit vor dem
Bilde der Mutter Gottes Schildwacht stand.
Dann legte er Schwert und Dolch für immer
fn dem Kloster nieder, und vertauschte seine
Kleider mit einem Sach und einem Strick, ging
auch anfangs barfuß, bis ihn der Schmerz in
seinem geschwollenen Fuße zwang, diesen mit
Pfriemenkraut zu bewickeln. Bettelnd half er
sich von Dorf zu Dorf, bis er nach Manrefa
Am- Hier brachte er als Eremit erne Woche
ohne Speise und Trank in einer Höhle vor der
Stadt zu, und er wäre gewiß vor Entkräftung
yaselbst gestsrben, hätten nicht zufällig Leute ihn
entdeckt, und ihn ins Leben zucückgerufen« Zn
dem unnatürlichen Zustande der geistigen An,
spannung, in dem er gelegen hatte, waren ihm
die seltsamsten Gestalten vorgekommen, deren er
sich jetzt in seiner Schwärmerei at6 göttlicher
Offenbarungen rühmte. Selbst die unbegreifliche
Dreieinigkeit hatte sich ihm enthüllt.
Eine übertriebene Strenge gegen sich selbst
unterhielt diese religiöse Begeisterung ununter,
brochen fort. Dreimal des Tages geißelte er
sich, sieben Stunden brachte er mit Gebet zu,
seine Nahrung war Wasser und Brod, sein La,
ger die bloße Erde» Ze mehr diese Lebensart
ihn abzehrte, desto stolzer ward er, und je ähn,
ltcher sein Aeußeres einem Rasenden wurde, de,
sto heiliger kam er sich vor. In Manresa mach,