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spielte noch immer fort den Räuber und Frie¬
densstörer im Reiche, und plünderte die Rhein-
gegenden und die BiSthümer Bamberg und Würz¬
burg mit wahrhaft französischer Raubsucht aus.
Der Kaiser war boshaft genug, ihm nicht zu
wehren, damit vielleicht ein innerer Krieg sich
gegen ihn entspinne, in welchem dann etwa Mo,
rizen beizukommen wäre. Und wirklich brachten
diese Händel auch einen Krieg hervor.
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Karl V. vor Metz.
(Nvv- 1552.)
Karls sehnlichstes Verlangen war jetzt, nach¬
dem er wieder Lust bekommen hatte, die Fran¬
zosen seine Rache fühlen zu lassen, und vor allen
Dingen sie aus Lothringen zu vertreiben. Za,
so schwach und krank er auch war, so setzte er
sichö doch vor, persönlich zu Felde zu ziehen, gleich
als wollte er seinen gesunkenen Ruhm mit Ge¬
walt wieder Herstellen. Er reifete daher nach
den Niederlanden, und betrieb die Nüstunden mit
Eifer; denn noch in diesemZahre sollte der Streit
entschieden seyn. Aber die beste Zeit des Jahres
war schon vorüber, als er mit dem Heere vor