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ordnung, daß man alle Kranke im Stich lassen
mußte. Diese Gelegenheit versäumte der Herzog
von Guise nicht, den Ruhm seiner Tapferkeit
noch durch den Schimmer der Humanität zu er¬
höhen. Er ließ die sämmtlichen Kranken in sein
Lazareth bringen und sie mit größter Sorgfalt
verpflegen, und sandte die Hergestellren mir ei¬
nem Geschenk an Gelde in ihre Heimath zurück.
— Karl, verdrüßlich und krank, brachte den
Winter in Brüssel zu, und machte Plane zur
Fortsetzung des Krieges für das folgende Jahr.
60.
M o r i z e n s T o h.
C1555/ 11 2ul.)
Deutschland würde jetzt der vollkommensten
Ruhe genossen haben, wenn der unruhige Mark¬
graf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach hätte
bewogen werden können, dieW-ffen niederzulegen.
Da er aber sein Räuberhandwerk mir solcher
Keckheit fortsetzte, die geistlichen BiSthümer und
viele Städte fürchterlich brandschatzte, ja Kirchen-
dacher abdeckte und die Kirchen selber plünderte,
und dies Wesen nun schon ins zweite Zahr so
ungestraft trieb, so ward ganz Deutschland da¬