544
65«
Die Grumbachischen Händel.
Seit dem Tode des unruhigen Markgrafen
Albrecht von Brandenburg-Kulmbach, streiften
von seinen Truppen noch überall wilde Schwär«
me tm Reiche herum. Einer derselbeu, von ei«
nem fränkischen Reichsritter Wilhelm von
Grum buch angeführt, hausete mörderisch in
dem Gebiete des Bischofs von Würzburg, den
Grumbach zuerst förmlich befehdete, dann gar
in sener Residenz erschießen ließ. Das Kammer«
geeicht sprach die Acht über den Mörder aus, sie
konnte aber nicht sogleich vollzogen werden, weil
Grnmbachs Anhang noch immer sehr groß war,
und noch viel größer vermurhet wurde, da Grum,
bach sich merken ließ, er stehe mit einem ansehn,
ltchen Thetle der Reichsritterschaft, ja mir den
Franzosen in einem gehetinen Bunde. Als er
indessen die Gefahr herannahen sah, flüchtete er
zu dem ältesten Sohne des unglücklichen Kur,
fürsten, Johann Friedrich, nach Gotha, einem
Prinzen von schwachem Verstände, der e6 Mo;
rizens Bruder August nicht vergeben konnte,
daß er ein Land besitze, das eigentlich ihm gehörte.
Es kostete dem schlauen Grumbach gar nicht viel
Kunst, ihn bet dieser schwachen Seite zu fassen;
., er