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zu vereinigen, indem keiner von dem andern Be¬
fehle annehmen wollte. Man mußte sie also
trennen, und einem jeden einen Theil des Heeres
überlassen, welche Zerstückelung den Untergang
aller hatte bewirken können, wenn Wallenstein
gethan hatte, waö er thun sollte.
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Walsensteins Verratherey.
(163a — 1634.)
Der Verlust der Lützener Schlacht hatte die¬
sen Feldherrn fast rasend gemacht. Den Flecken
von seiner Ehre wenigstens einigermaßen abzuwa-
fchen, schob er die Schuld ans einen Theil der
Officiere, und nicht zufrieden, ihnen laut zu sa¬
gen, daß sie ihre Schuldigkeit nicht gethan, setzte
er sie zu Prag gefangen, ließ ein Kriegsgericht
über sie halten, und sprach ihnen für ihre Feig¬
heit das Leben ab. Vor dem Rathhause ward
eine mit schwarzem Tuche ausgeschlagene Blut¬
bühne errichtet. Auf derselben wurden zwey
Oberstlleutenante, ein Kapitän, ein Rittmeister,
vier Lieutenante, ein Fahndrich und zwey Haupt,
teure von der Artillerie enthauptet; einem Offtciee
ward der Degen vom Henker zerbrochen, mehrere