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allen Kirchen ein Dankfest für die wiederhcr-
gestellte Freiheit ongesagt.
Der gefangene König glaubte aus Cromwels
Sorgfalt für ihn frohe Hofnungen für seine Wie-
deretnsetzung fassen zu dürfen. Allen Offtcieren,
die ihm liebreich begegneten, verhieß er königliche
Belohnungen, und Cromwcln selbst versprach er
zum Grasen von Essex zu erheben, sobald er sti-
ner königlichen Rechte wieder mächtig sein würde.
Der König blieb indessen nicht lange in seinem
Wahne. Auf dem Schlosse Hamptoncourt,
wohin man ihn gebracht hatte, sah er steh von
den ärgsten Hitzköpfen unter den Independenten
umgeben, und schöpfte aus ihren Reden und Mie-
neu den Verdacht, daß es darauf abgesehen sein
möchte, ihn meuchelmörderisch htnwegzuräumen.
In seiner größten Angst faßt er mit wenigen
Getreuen, den von Cromwrl selbst ihm eingege¬
benen Entschluß, heimlich zu entfliehen. Es ge¬
lingt, (n. Nov.) und glücklich erreicht er die
Meeresküste. Aber kein Schiff, das ihn über
die See hätte führen können, war zu sehen.
Ungewiß, wohin er sich wenden solle, fiel ihm ein,
den Gouverneur der nahen Insel Wight um
Schutz zu ersuchen. Aber dieser > Mann war
einer von Cromwels treusten Gehülfen. Ein ab«
gesandter Bote kam mit einer freundlichen Ein¬
ladung vom Gouverneur zurück, der dem Könige
gleich nach seiner Ueberfahrt eine Ehrenwache