geahnt, das Geschäft feiner Krönung selbes, auf 
einem Reichstage zu Aachen, 813. Er untere 
dete sich mit seinen Großen, ermahnte sie/ sei¬ 
nem Sohne allezett treu zu verbleiben, und frag¬ 
te sie, vom Größten bis zum Kleinsten, ob er 
sein Vorhaben ins Werk richten solle. Sie ant¬ 
worteten einmüthig: Gott wolle es also haben. 
Karl ging demnach an einem Sonntage (l6 Nov.) 
im kaiserlichen Ornat in die Kirche, und nachdem 
er sein Gebet verrichtet, ermahnte er seinen 
Sohn mit lauter Stimme vor allem Volke, Gott 
zu fürchten und zu lieben, seine Gebote in al¬ 
lem zu halten, für die Kirche Sorge zu tragen, 
und sie gegen boshafte Menschen zu schützen, sich 
gegen seine Schwestern und jüngern (außereheli¬ 
chen) Brüder allezeit gütig zu erweisen, sein 
Volk zu lieben wie seine Kinder, den Armen 
Trost zu verschaffen, getreue und gottesfürchtige 
Beamte zu bestellen. Keinen seiner Lehen und 
Ehren ohne hinlängliche Ursach und Untersuchung 
zu entsetzen, sich selbst aber vor Gott und den 
Menschen jederzeit unsträflich zu verhalten. 
„Willst du das alles erfüllen, mein lieber 
Sohn?" fragte zuletzt der gerührte Greis. Lud¬ 
wig versprach es mit Thränen. „Nun wohl, so 
setze dir selbst diese Krone auf, und stets erin¬ 
nere sie dich an dein Versprechen." Er thatS 
vor allem Volke. Der Vater beschenkte ihn hier¬ 
auf herrlich, und schickte ihn nach einem unter
	        
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